Mit Plakaten mit der Aufschrift "Calvià sagt Nein zu häuslicher Gewalt" haben 300 Menschen in Santa Ponça im Südwesten von Mallorca des Verbrechens gedacht. | Foto: Michels

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Der Brite, der am frühen Samstagmorgen seine Ehefrau in einem Appartment an der Costa de la Calma umgebracht haben soll, ist am Sonntag dem Gericht in Palma de Mallorca vorgeführt worden. Dort wurde der Mann zu den Geschehnissen befragt. Seinen Aussagen zufolge hätten er und seine Frau sadomasochistische Sexspielchen betrieben, die außer Kontrolle gerieten. Das berichtet die spanische Tageszeitung Ultima Hora.

Wie bereits vermutet und nun von der Forensik bestätigt, war seine 49-jährige Frau durch Erstickung ums Leben gekommen. Alles deutet darauf hin, dass ihr Ehemann sie mit dem Ladekabel eines Mobiltelefons erdrosselt hat. Er selbst hatte kurz nach dem Vorfall die Rettungskräfte gerufen und die Tat gestanden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Wie die Zeitung weiter schreibt, haben die Ermittler große Zweifel daran, dass tatsächlich sexuelle Spiele für den Tod der Frau verantwortlich sind. Vielmehr gehen sie Hinweisen nach, die darauf hindeuten, dass das Ehepaar kurz vor dem Vorfall eine hitzige Diskussion über Geldangelegenheiten geführt hat.

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Der Brite hat seit zehn Jahren einen festen Wohnsitz in der Costa de la Calma im Gemeindegebiet von Calvià. Seine 49-jährige Frau pendelte zwischen London und Mallorca. Die 19-jährige Tochter der beiden wohnt ganzjährig in England.

Am Samstag Nachmittag, wenige Stunden nach dem Tod der Britin, hatten sich rund 300 Menschen in Santa Ponça zu einer Gedenkkundgebung zusammengefunden. Parteien und Institutionen aus dem Gemeindegebiet Calvià verurteilten die Tat öffentlich und riefen dazu auf, die Augen vor solchen Verbrechen nicht zu verschließen.

Häusliche Gewalt ist in Spanien ein weit verbreitetes Problem, dass in einem eigenen Strafregister dokumentiert wird. Auf den Balearen ist die verstorbene Britin das erste bekannte Opfer in diesem Jahr. Im Vorjahr wurde auf den Inseln ein Todesopfer häuslicher Gewalt registriert, im Jahr 2014 sogar drei. (somo)