TW
2

Über 900 Autos machten sich über Weihnachten täglich auf den Weg ins Drogenghetto Son Banya auf Mallorca. Das ergab eine Verkehrszählung der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora an der Zufahrt zu dem Barackenviertel hinter dem Großmarkt Mercapalma, das vor allem von Sinti und Roma bewohnt wird.

Ähnliche Nachrichten

Die Zahlen wurden zwischen dem 21. und dem 27. Dezember erhoben. Laut Ultima Hora waren unter den Besuchern auch diverse Persönlichkeiten aus der Lokalprominenz sowie zahlreiche Fahrer von Oberklasse-Autos. Gehandelt werde vorwiegend mit Kokain und synthetischen Drogen, so Ultima Hora. Der Tagesumsatz wird auf 80.000 Euro geschätzt. Tendenz steigend, da es im Konkurrenzviertel La Soldedat kürzlich eine große Drogenrazzia gegeben hatte. In normalen Kalenderwochen werden laut der Zeitung in Son Banya rund 6000 Fahrzeuge gezählt.

Kontrolliert wird das Geschäft von Clans wie "El Ove", "El Ico", "La Sole" oder "La Eva". Insgesamt soll es dort 20 bis 25 Verkaufspunkte geben. Die Polizei zeigt mindestens einmal jährlich mit einem Großaufgebot Präsenz und führt auch Stichpunktkontrollen an der Zufahrt durch. Allerdings kann sie nicht ständig vor Ort sein. Auch wird es von manchen Verantwortlichen offenbar nicht ungern gesehen, dass der Drogenhandel in einem eng begrenzten Gebiet außerhalb der Stadt abläuft. In den meisten größeren Städten Spaniens gibt es jedenfalls ähnliche Problemviertel. (mic)