Alcúdia aus der Vogelperspektive betrachtet: Hier besaß der Erblasser angeblich mehrere Immobilien. | Foto: Archiv Ultima Hora

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Der ehemalige US-Präsident George W. Bush, der britische Thronfolger Charles, der orthodoxe Kirchenpatriarch von Moskau, die Regionalregierung von Katalonien und die rechtsextreme "National-Zeitung" in München sind einige der potenziellen Erben, die sich ein Mann aus Alcúdia auserkoren hat, um ihnen seine Besitztümer, einige Häuser und Grundstücke im Norden von Mallorca, zu vermachen. Derzeit muss das Gericht in Inca prüfen, ob das Testament des mittlerweile verstorbenen Mannes tatsächlich gültig ist.

Die vier Neffen des Mannes, der zuletzt in einem Altenheim in Inca gelebt hatte, sind – zumindest nach der letzten Änderung des Testaments, leer ausgegangen. Ihr Onkel, ein ehemaliger Militär, galt in Alcúdia als Persönlichkeit, wenn auch als eine reichlich exzentrische, schreibt die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Mittwoch. Zeitweise habe sich der Mann in psychiatrischer Behandlung befunden, zeitweise wurden seine Immobilien von Dritten verwaltet.

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Der Militär suchte indes kurz vor seinem Tod einen Notar auf und legte sich auf die nun genannten Erben fest. Das Gericht in Inca, das nach seinem Tod über die Rechtmäßigkeit des letzten Willens des Mannes zu entschieden hatte, verwies indes den Fall an Palma, da mit der Regierung von Katalonien eine staatliche Institution als Erbe bedacht werden sollte. Palma wiederum wollte das Verfahren nicht annehmen, so dass der Streitfall vor dem Obersten Gericht auf den Balearen landete. Dieser entschied, das Gericht in Inca sei zuständig.

Der dortige Richter sieht sich nun mit der Problematik befasst – so das Testament gültig sein sollte – die möglichen Erben zu kontaktieren, damit diese ihre Ansprüche gegen die Anfechtung der Neffen verteidigen könnten. Das ist sicher kein alltäglicher Fall für einen Amtsrichter aus Inca ...

Einen spleenigen Erbfall dieser Art hatte es 2010 auf Menorca gegeben. Dort hatte ein reicher Landbesitzer überraschend das damalige Kronprinzenpaar Felipe und Letizia zu seinen Erben erklärt. Der heutige König von Spanien und seine Frau traten nach eingehender Prüfung das Erbe tatsächlich an.