In das Foto der Autobahnstelle auf Mallorca wurde eine Ölförderanlage montiert. Foto: Marcos Carreras.

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Was man in Mitteleuropa als Aprilscherz kennt, findet in Spanien am 28. Dezember statt. So auch auf Mallorca, wo am "Día de los Santos Inocentes" (Tag der unschuldigen Kinder) derber Ulk in den Landgemeinden getrieben wird und die Medien mit humorvollen Falschmeldungen aufwarten.

Die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora meldete etwa, dass bei Bauarbeiten an der Flughafenautobahn auf der Höhe von El Molinar ein ergiebiges Öl- und Gasvorkommen gefunden worden sei. Damit wird auf die seit Monaten schwelende Debatte um geplante Sondierungen im Mittelmeer angespielt.

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Andererseits werden am 28. Dezember auch Scherze getrieben, wie sie anderswo in der Walpurgisnacht auf den 1. Mai üblich sind. So mauerten in Lloret de Vistalegre Unbekannte den Rathauseingang zu, in Inca wurde die Straße vor dem Sitz der konservativen Volkspartei PP mit Mist gedüngt, und in Sant Joan verschwand eine Fahme vom Verwaltungsgebäude.

Auch auf dem Festland ging es humorvoll zu: Ein katholisches Medium meldete zum Beispiel, dass der Papst in jüngster Zeit zwei Mal mit Pablo Iglesias von der Protestpartei "Podemos" telefoniert habe. Und die Sportzeitung As berichtete, dass der als "kleiner Nicolás" bekannte Hochstapler aus dem Dunstkreis der Regierungspartei von Ministerpräsident Mariano Rajoy erfolgreich eine Zusammenarbeit zwischen Real Madrid und dem Emirat Dubai eingefädelt habe, wodurch die Umbennung des dortigen Segelcups zum "Trofeu Bernabeu" möglich geworden sei.

Zumindest einmal im Jahr werden also auf lockere Art auch die eigenen Schwächen aufs Korn genommen, obwohl der "Tag der unschuldigen Kinder" eigentlich einen tragischen Hintergrund hat. Er erinnert an den Kindermord von Bethlehem durch König Herodes im Jahr der Geburt Christi. Mit der Zeit wurde das biblische Datum zu einem Tag verballhornt, an dem man ungestraft "unschuldige" Scherze treiben darf.