Die Polizei auf Mallorca hat umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Foto: UH

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Unterwäsche-Fotos von kleinen Mädchen haben einen 46-jährigen Mallorca-Deutschen aus Alaró im September 2013 hinter Schloss und Riegel gebracht. Gegen sieben mutmaßliche Abnehmer der Bilder sind nun ebenfalls Ermittlungen eingeleitet worden. Es handelt sich um drei Deutsche, zwei Kanadier, einen Niederländer und einen Amerikaner.

Wie es heißt, hatten einige von ihnen eigens Reizwäsche nach Mallorca geschickt, um individuelle Aufnahmen erstellen zu lassen und sich anschließend mit dem Material sexuell zu befriedigen. Sie konnten erst durch die Auswertung umfangreicher Daten identifiziert werden. Bei den Opfern handelt es sich nach Polizeiangaben um zwei deutsche Schwestern im Alter von zehn und 12 Jahren, die auf der Insel leben.

Deren Eltern sollen mit dem Haupttäter befreundet gewesen sein, sich in einer wirtschaftlichen Notlage befunden und immer wieder finanzielle Zuwendungen bekommen haben. Nach einem Monat Untersuchungshaft wurden sie mittlerweile wieder auf freien Fuß gesetzt. Angeblich wussten sie nicht genau, was bei den Foto-Sessions vor sich ging.

Auf die Spur gekommen war dem Pädophilen-Ring eine Internet-Ermittlungsgruppe der spanischen Nationalpolizei. Beim Durchforsten einschlägiger Foren stießen die Beamten auf verdächtiges Material, das offenbar in einer Werkhalle im Industriegebiet Son Oms entstanden ist.

Die Spur führte sie über ein soziales Netzwerk schnell zu dem 46-Jährigen aus Alaró. Bei einer Hausdurchsuchung wurde Hardware mit über 10.000 Fotos und etliche Videos sichergestellt. Der mutmaßliche Haupttäter wird zudem beschuldigt, einen dreijährigen Jungen aus der Nachbarschaft der missbrauchten Mädchen unsittlich berührt zu haben. (mic)