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Bei der Begehung der neuerbauten Straßenverbindung Son Servera-Cala Millor im Inselosten ist es zu einem verbalen Schlagabstausch zwischen dem balearischen Verkehrsminister Biel Company und Bürgermeister Josep Barrientos gekommen.

Die neue Straße war notwendig geworden, weil die alte Verbindung in den beliebten Badeort Cala Millor wegen der Bauarbeiten an der Bahntrasse Manacor-Artá nicht mehr befahren werden konnte. Danach wurden die begonnenen Gleisarbeiten aus Geldmangel gestoppt. Die beide Orte blieben ohne direkte Verbindung.

Als der konservative Verkehrsminister Company am Donnerstag die neue Asphalt-Piste mit einer Besucherdelegation zu Fuß abschritt, kam es zu einem lautstarken Streit mit dem sozialistischen Bürgermeister des Ortes.

"Das ist Flickwerk, ein kleines Stück ,Scalextric", kritisierte Barrientos. Scalextric ist die spanische Version der Spielzeug-Carrerabahn. Für den Alkalden verlaufen die Kurven der Straße zu eng. Außerdem sei die Zufahrt nach Cala Bona beseitigt worden.

Company wollte die Kritik nicht hinnehmen. Sein Ministerium hatte die Straßenbauarbeiten im April begonnen. "Wir haben diese Verbindung auf Anfrage der Gemeinde errichtet. Das Problem ist" – sagte Company zum Bürgermeister – "dass du immer ein Haar in der Suppe findest."

Der Dialog, der auf Mallorquinisch geführt wurde, war für alle Anwesenden zu hören und wurde so auch in der spanischen Tageszeitung "Ultima Hora" widergegeben.

"Ich werde ja wohl noch meine Meinung sagen dürfen, nicht?", konterte der Bürgermeister.

Darauf erwiderte Company: "Komm mir nicht mit Bockmist, denn ich mache mit Witzen schnell Schluss". Das mallorquinisch gebrauchte Wort "collonades" (Hoden) wird dem Katalanisch-Deutschen Wörterburch "Diccionaris de l'Enciclopèdia" zufolge figürlich mit "Scheiß, Bockmist, Mumpitz, Hundsgemeinheit" übersetzt.

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Die Spannung war für die Anwesenden zum Greifen. "Du kannst mich im Ministerium schweigen machen, aber in meinem Dorf nicht", sagte der Bürgermeister.

Darauf Company: "Du kannst machen, was immer du willst. Wir werden im Gegenzug zum Einweihen hierher kommen und Dich dazu nicht einladen."

Bald darauf gingen die beiden Politiker nach einer eisigen Verabschiedung auseinander. Company verteidigte die Straßenvariante als eine "Alternative", die gewählt werden musste, in Konsequenz einiger Fehlentscheidungen der Vorgängerregierung.  

Das neue Straßenstück ist 270 Meter lang und soll am 5. Juni eingeweiht werden. Die Kosten waren bei Baubeginn mit 150.000 Euro angegeben worden. Die alte Verbindung nach Cala Millor war wegen der Bauarbeiten an der Bahnstrecke seit Sommer 2011 gesperrt.

Bürger von Son Servera hatten mehrfach gegen die Zustände demonstriert. Wer bislang nach Cala Millor will, muss einen Umweg von 1,4 Kilometern Länge in Kauf nehmen.