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28. Juli – Ein bisschen „Ballermann”-Ästhetik darf sein – wenn auch nur als dekoratives Element. Stilistisch sozusagen. Im neuen „Warsteiner”-Lokal, das im C-Terminal des Flughafen von Palma eröffnet wurde, finden sich auf drei, vier Tischen eimergroße Fässchen, aus denen knallbunte Strohhalme in Überlänge herausragen. Das ist wohl gedacht als kleine Reminiszenz an den Trubel der Partymeile Playa de Palma. Das Designer-i-Tüpfelchen verleiht dem Bierlokal „Cervecería” eindrucksvoll deutsch-mediterranes Ambiente.

Am vergangenen Freitag wurde der neue Geschäftsbereich am Drehkreuz-Terminal von Son Sant Joan in Betrieb genommen. Neben den fünf Verkaufsgeschäften, die die spanische Kaufhauskette El Corte Inglés in dem Flughafenbereich eröffnet hatte (MM 29/2011), haben weitere Handelsgeschäfte wie der Dutyfree-Shop Aldeasa und ein Zeitungsladen ihren Betrieb gestartet. Hinzu kommen eine Reihe von Gastrobetrieben. Neben dem Mc-Donald's-Restaurant, das dort schon vorhanden war, sind nun auch Lokale der Marken Farggi (Eis, Kuchen), Fast Bar (Snacks), Upper Crust (Baguettes) und eben Warsteiner zu finden.

Letzterer Betrieb soll ganz auf die Vorlieben der deutschen Gaumen abgestimmt sein. Neben dem Gerstensaft finden Reisende dort im Selbstbedienungslokal Speisen wie „Frankfurt, Bockwurst, Bratwurst, Mettwurst, Thüringer”, jeweils zu 4'85 Euro. Wer einen Liter Warsteiner-Bier ordert, erhält eine „Bretzel” gratis dazu.

Zur Einweihung der kommerziellen Zone hinter der Sicherheitsschleuse war eigens aus Madrid der oberste Chef der spanischen Flughafenbetreibergesellschaft Aena, Javier Marín, angereist. Er verkündete eine frohe Botschaft für die Geschäftsleute: Der Airport Palma werde 2011 das in den Vorjahren eingebüßte Passagieraufkommen wiedererlangen. Allein im ersten Halbjahr wurden 7'3 Prozent mehr Fluggäste registriert. Für den Zeitraum bis Ende September werde ein Zuwachs von zehn Prozent prognostiziert. Allein im Juni wurden im C-Terminal 633.000 Fluggäste gezählt. Dort werden auch die meisten Flüge nach Deutschland und England abgefertigt.

Die Reisenden können nach Maríns Worten am Airport nun mit einem verbesserten Service rechnen. Denn im Vergleich zu 2009 habe sich die kommerzielle Verkaufsfläche allein im C-Terminal mit 6213 Quadratmeter nahezu verdreifacht.

Die Betriebe dienten nicht nur dazu, die Bedürfnisse der Reisenden zu befriedigen. Sie sollen über die Einnahmen helfen, den Flughafen im Wettbewerb der Airports besser zu positionieren. Denn je mehr Erträge aus dem Handel in die Bilanz einflössen, desto niedriger ließen sich die Flughafengebühren für die Airlines gestaltet. Allein 2010 und 2011 seien die Gebühren um jeweils sieben Prozent gesenkt worden, betonte Marín. Das mache den Airport für die Fluggesellschaften attraktiver. „Wir leisten dadurch unseren Beitrag zur Förderung des Tourismus auf Mallorca!”