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, 28. Juli – Wenn auch recht leise: Das nicht enden wollende Klick-Klick-Klick der unzähligen Kameras, wann immer auch nur ein Zipfel von Letizias Kleid aufblitzt, hat schon was Gieriges. Vielleicht hat sich die Kronprinzessin ja deshalb für ihren offiziellen Besuch bei der Stiftung „Handisport“ – die sich für die Förderung des Behindertensports und ein verbessertes Tourismusangebot für Menschen mit Behinderungen einsetzt –, ostentativ in ein knallig-himbeerrosa Kleid geworfen: Wenn schon, denn schon.

Als sie Mittwochmittag der schwarzen Limousine entsteigt, die nur von wenigen Begleitfahrzeugen eingerahmt wird – dafür wacht an der Landstraße nach Cabo Blanco an fast jedem Kreisel ein Polizeiwagen –, verfehlt die Bonbonfarbe seine Wirkung nicht: Schmal und langbeinig auf hohen beigefarbenen Pumps wirkt sie eher wie ein Model. Die rund 40 Fotografen, davon nur etwa zehn von der Insel, haben nicht umsonst gewartet am Eingang des „Club de Golf Maioris Mallorca“, wo der hohe Besuch stattfindet – und stürzen sich auf das rote Tuch.

Ihre diskret gekleideten Begleiter, obwohl eindeutig zur Insel-Politprominenz zählend, wirken neben ihr fast wie ein Schattenkabinett: der balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá, Tourismusminister Carlos Delgado Truyols, Ramón Socías Puig, Delegierter der spanischen Zentralregierung, und andere mehr. Umso aufwendiger die vorherigen Sicherheitsmaßnahmen, weshalb die Presse sich bereits eine knappe Stunde vor Ankunft der Limousinen einfinden soll: Der Pulk von Journalisten wird vom Eingang aus in einen Saal geführt, wo alle ihre Taschen und das Equipment deponieren müssen. Dann alle raus – bis ein freundlich wedelnder schwarzer Polizeihund alles in Ruhe beschnüffelt hat. Dann kriegen alle ihre Sachen wieder und werden zurück zum Eingang begleitet, um die Prinzessin zu erwarten. Zunächst erscheint aber nur der Journalistenkollege einer anderen Zeitung, der in einen Stau geraten ist. Weil er zu spät kommt, bleibt ihm der Sicherheitscheck doch glatt erspart. Kommt einem irgendwie schon wieder spanisch vor ...

Hinter verschlossenen Türen lassen sich die Besucher von Stiftungsgründern und -mitgliedern die Arbeit der „Fundación“ vorstellen. Danach liebenswürdiges Prinzessinnen-Shakehands, unter anderem mit dem behinderten Jungen Gabriel, der im Innenhof mit seiner Mutter geduldig auf Letizia gewartet hat: Aufmerksam lässt sie sich von ihm die Technik seines hypermodernen Rollstuhls erklären.

Zum Schluss noch ein Gruppenbild mit Dame – mit einer bis zur letzten Minute formvollendeten Letizia. Ihr Lächeln blitzt. Und das Kleid sitzt.