Die Abschaffung der Ummeldepflicht für ausländische Fahrzeuge in
Spanien sorgt weiter für Verwirrung. Vor allem die Verkehrsbehörde
(„Tráfico”) trägt wenig bis nichts zur Aufklärung bei. Damit bleibt
vorerst ungewiss, welche Folgen die Neuregelung in der Praxis haben
wird.
MM berichtete in der vergangenen Woche über eine
Gesetzesänderung, die zum Jahresbeginn wirksam wurde. Diese sieht
vor, dass Ausländer, die die Zulassungssteuer für einmitgebrachtes
Fahrzeug bezahlen, nicht mehr zur Ummeldung verpflichtet sind.
Bisher mussten auf Mallorca alle Fahrzeuge spanische Kennzeichen
haben, die von hier steueransässigen Personen (die also mehr als
die Hälfte des Jahres im Land verbringen) benutzt wurden.
Auf die Frage, wie diese Neuregelung denn nun von Mallorcas
Verkehrspolizisten umgesetzt werde, gibt es bei „Tráfico” in Palma
keine Antwort. Es heißt lediglich, man prüfe die Angelegenheit.
Offenbar ringen die Behörden nun intern umeine offizielle
Sprachregelung. Das Problem ist, dass sich beim Thema Autoummeldung
die Zuständigkeiten überschneiden, insbesondere Zoll und „Tráfico”
kommen sich in die Quere.
Die Zulassung von ausländischen Fahrzeugen – eigentlich Sache
der Verkehrsbehörde – wird in Spanien in erster Linie als
Steuerangelegenheit behandelt. Denn der spanische Staat kassiert in
solchen Fällen eine Zulassungssteuer, weshalb bei Verstößen gegen
die Vorschriften der Zoll zuständig ist. Einer der dortigen
Chefinspekteure bestätigte MM gegenüber, dass die
Ummeldepflicht nunmehr abgeschafft sei. Die Zulassungssteuer müsse
aber weiterhin gezahlt werden.
Eine vorherige Absprache mit der Verkehrsbehörde hat es offenbar
nicht gegeben. Denn dort scheint man nun vollkommen überrascht zu
sein. So ist es auch kein Wunder, dass die Lokalpolizei in Palma
ihr Vorgehen gegenüber Haltern ausländischer Fahrzeuge bisher nicht
geändert hat, wie der zuständige Beamte auf Anfrage beteuert.
Immer wieder hatte es auf Mallorca gezielte Kontrollen von
Lokalpolizei und Zoll gegeben, bei denen Autos mit ausländischen
Nummernschildern beschlagnahmt wurden. Solche Kontrollen seien
zuletzt nicht mehr durchgeführt worden und auch nicht geplant.
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