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Es ist eines der teuersten Projekte auf Mallorca: Mehr als eine Milliarde Euro sollen Um- und Ausbau des Hafens von Palma kosten. Die Kapazitäten reichen längst nicht mehr aus, um den wachsenden Bedarf von Yachteignern, Kreuzfahrtgesellschaften und Frachtschifffahrt zu befriedigen. Aber nicht nur das: Zu dem Großvorhaben gehört auch die Neugestaltung der Alten Mole unterhalb der Kathedrale. Dieser Bereich gilt als Schandfleck und soll einst zur emblematischen Flaniermeile werden.

Aber das Gesamtprojekt liegt wegen Geldmangels derzeit auf Eis. Der geplante Ausbau der Docks am südlichen Ende des Hafens ist derzeit nicht in Sicht und auch die umfassende Neugestaltung der Alten Mole wird es vorerst nicht geben. Lediglich drei kleinere Projekte sind nun in Gang, die diese Hafenzone aufwerten sollen.

In der vergangenen Woche hat die Hafenverwaltung einen Auftrag zum Bau eines zweistöckigen Mehrzweckgebäudes mit Büros, Gastronomie und Aussichtsterrasse vergeben. Die Pläne sehen außerem 26 neu zu schaffende Yachtliegeplätze für bis zu 40 Meter lange Boote vor. Den Zuschlag erhielt die Firma Amarres Deportivos SL, die acht Millionen Euro investieren wird und für die Vermarktung des Gebäudes sowie der Liegeplätze jährlich mehr als eine Million Euro an die Hafenverwaltung überweist. Der Vertrag gilt für fast 17 Jahre. Laut einem Sprecher der Hafenverwaltung soll dieses Bauprojekt 2012 abgeschlossen sein.

Beim zweiten Vorhaben an der Alten Mole, das bereits im Gange ist, handelt es sich um den Umbau des Trasmediterránea-Gebäudes (siehe Simulation oben rechts). Hier laufen Abrissarbeiten. Nur die historische Fassade soll stehen bleiben und mit einem modernen Anbau kombiniert werden. Anschließend bekommt hier die Hafenverwaltung ihren neuen Hauptsitz, die Kosten liegen bei 16 Millionen Euro.

Das dritte Projekt beinhaltet den Ausbau eines Teils der Alten Mole zur Fußgängerzone (siehe Simulation oben links). Dadurch soll die Verlängerung des promenadenartig angelegten Passeig Sagrera und der Avinguda d'Antoni Maura in Richtung Meer gelingen.

Bei der Alten Mole handelt es sich um den ältesten noch bestehenden Bereich des Hafens von Palma. Der früheste Beleg für die Existenz dieser Anlegestelle stammt aus dem 13. Jahrhundert. Der Ausbau auf heutige Ausmaße begann im 19. Jahrhundert. Im Volksmund wird die gesamte Mole als "Moll Vell" bezeichnet. Genau genommen gehören jedoch nur die ersten etwa 200 Meter zur Alten Mole, auf denen nun die drei Bauvorhaben realisiert werden.

Der große Wurf lässt also auch hier auf sich warten. Geplant war nämlich ursprünglich die Schaffung eines "Stadthafens" in direkter Nähe zu Palmas Altstadt: Seit Jahren gibt es die Forderung, den gesamten Bereich nach Palma hin zu öffnen und zugänglich zu machen. Dafür soll die Frachtschifffahrt in einen anderen Bereich des Hafens verlegt werden. Stattdessen könnten dort dann Kreuzfahrtschiffe und Yachten vor Anker gehen. Auf diese Weise würde Palma ein neues "mediterranes Eingangstor" bekommen, so die Erwägung. Bislang dient die Mole vor allem als Parkplatz, während der größte, hintere Teil gar nicht öffentlich zugänglich ist und von der Frachtschifffahrt genutzt wird.

Das ehrgeizigste Vorhaben zur Umgestaltung dieses Bereiches stammt von 2007. Der damalige Ministerpräsident Jaume Matas (Partido Popular, PP) schlug vor, die gesamte, mehr als einen Kilometer lange Mole zu einer Flanierpromenade umzubauen, an deren Ende, mitten im Meer, ein enormes Opernhaus liegen sollte. Dieser Plan ist allerdings nicht ernsthaft weiterverfolgt worden.