Das Stierkampf-Verbot in Katalonien schlägt hohe Wellen – bis
nach Mallorca. Gegner des blutigen Spektakels feierten die
Entscheidung des katalanischen Regionalparlaments überschwänglich
und wollen nun auch auf der Insel ein Volksbegehren in Angriff
nehmen. Dafür sind laut Presseberichten 10.000 Unterschriften
nötig.
Eine politische Mehrheit scheint es für das Vorhaben jedoch
nicht zu geben. Während die Linksparteien die Entscheidung gegen
den Stierkampf gutheißen, vertritt die konservative PP landesweit
den Standpunkt, es handele sich um ein schützenswertes Kulturgut.
Der sozialistische Ministerpräsident Francesc Antich seinerseits
sagte der Zeitung „Ultima Hora”: „Ich bin gegen Verbote.” Die
balearische PP-Abgeordnete Cati Soler sprach sich gegen
Tierquälerei aus. „Allerdings ist wissenschaftlich gar nicht
erwiesen, dass die Stiere in der Arena leiden.” Francina Armengol,
die Präsidentin des Inselrats, der in Zukunft für die Genehmigung
von Stierkämpfen auf Mallorca zuständig ist, kommentierte das
Verbot in Katalonien dagegen wohlwollend. „Corridas sind grausame
Spektakel”, sagte die Sozialistin.
Maxi Lange, Koordinatorin der Föderation der Tierschutzvereine
auf den Balearen (Baldea), setzt sich ebenfalls für ein Verbot ein:
„Stierkampf ist nicht Teil der mallorquinischen Kultur.” Lange
fordert die Einhaltung des balearischen Tierschutzgesetzes, das
erst Personen ab dem 16. Lebensjahr Zutritt zu
Stierkampfveranstaltungen gestattet. „Gerade junge Menschen
verlieren dort ihre Sensibilität für andere Geschöpfe.” Am Sonntag
kam es am Rande einer „Corrida” in Inca zu verbalen
Auseinandersetzungen von Gegnern und Befürwortern des Stierkampfes.
Die nächste Protestaktion steht schon bevor. Tierschützer rufen zur
Demonstration am Freitag, 13. August, an Palmas Stierkampfarena
auf. Dann findet dort eine „Corrida” statt.
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