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Tumultartige Szenen haben sich am Sonntag in Muro abgespielt. Dutzende Gegner und Befürworter des Stierkampfs standen sich in der Gemeinde im Inselnorden gegenüber, in der die erste „Corrida” der Saison stattfinden sollte.

Nach heftigen gegenseitigen Beschimpfungen drohte die Situation phasenweise zu eskalieren. Die Polizei hatte Mühe, die Anhänger der beiden Lager auf Distanz zu halten.

„Stoppt das Blutvergießen – Schluss mit der Tierquälerei!”, war auf einem der Spruchbänder zu lesen, das die Demonstranten nach ihrer Ankunft vor der Stierkampfarena in Muro ausrollten. Die meisten von ihnen waren mit Reisebussen aus Palma gekommen.

Der Vorsitzende der Stierkampfvereinigung der Gemeinde, Miquel Ramis, sagte: „Die wollen uns ihre Sichtweise aufzwingen. Die sind wie die ETA-Terroristen.”

Eine Sprecherin der Stierkampfgegner kündigte an, eine Verwaltungsklage gegen die Gemeinde Muro einreichen zu wollen. Diese beteilige sich an der Finanzierung der „Corridas”, was geltenden Gesetzen widerspreche. Der zuständige Dezernent leugnete das und betonte die lange Tradition der Stierkämpfe in Muro.

Am Ende konnten die Gegner des blutigen Spektakels einen Erfolg verzeichnen: Die „Corrida” wurde abgesagt und auf kommenden Sonntag, 27. Juni, verschoben (18.30 Uhr). Der Grund dafür waren allerdings nicht die Proteste, sondern das Wetter: Am Nachmittag hatte es heftig zu regnen begonnen.