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Bei Real Mallorca wird die Zeit zurückgedreht. Die Situation, dass die Zukunft unklar ist, kennen die Fans bereits. In diesen Tagen stellen sie sich wieder auf den gewohnten Zustand ein.

Der neue Besitzer des Klubs hat sich zurückgezogen. Diese Entscheidung fiel am vergangenen Donnerstag. Dabei sollte es eigentlich positive Nachrichten aus einem Gespräch des ehemaligen Präsidenten Mateu Alemany, der zwischenzeitlich auch Besitzer des Klubs war und ihn für mehr als vier Millionen Euro veräußert hat, und den neuen Besitzern geben. Stattdessen kam das Aus der Zusammenarbeit.

Mateu Alemany hatte sich der Rettung des Klubs angenommen, nachdem dieser durch den Konkurs des Ex-Besitzers Vicenç Grande ins Schlingern geraten war. Im Laufe des Rettungsprozesses übernahm Alemany die Aktien von Grande und suchte lange Zeit einen Käufer.

Gespräche wurden mit internationalen Investoren ebenso geführt wie mit einer mallorquinischen Gruppe. Ohne Ergebnis. Aufatmen konnten die Anhänger, als im August der Madrider Unternehmer Javier Martí Mingarro, dessen Familie und dessen Konzern "Grupo Safin" den Klub kaufte. Alles schien nach vorne gerichtet. Doch dann blieben Zahlungen aus, es kam zu Krisensitzungen, die neuen Eigentümer wollten aufgrund der Wirtschaftskrise kein eigenes Geld investieren.

In dieser Woche wurde die Scheidung vollzogen. Am Dienstag war der Klub wieder in den Händen von Mateu Alemany. Der erklärte: "Bei der Auswahl des Käufers habe ich einen Fehler gemacht. Das wird mir nicht noch einmal passieren." Der Ex-Präsident steht vor der Aufgabe, einen neuen Besitzer für den Klub zu finden. Das war vor ein paar Monaten schon ganz genauso.

Sportlich haben die Inselkicker ihren Fans in den vergangenen Wochen Freude bereitet. Dass man am letzten Wochenende einen Dämpfer hinnehmen musste, war erwartet worden. Denn es ging zum Spitzenreiter FC Barcelona. Die Katalanen siegten 4:2. Nach einem frühen Führungstreffer von Pedro (11.) konnte Mallorcas Nunes in der 19. Minute den 1:1-Ausgleich erzielen. Doch ein Zeitraum von fünf Minuten kurz vor der Pause entschied dann die Partie.

Erneut Pedro (40.) und Henry (42.) machten die 3:1-Führung Barcelonas zur Halbzeit klar. Messi machte in der 86. Minute sogar noch per Elfmeter das 4:1. Das 4:2 durch Mallorcas Keita in der Nachspielzeit war lediglich Ergebniskosmetik. Trotz der Niederlage lobte Trainer Gregorio Manzano sein Team: "Ich bin zufrieden mit dem Auftreten, dem Einsatz und dem Niveau meiner Spieler." Real Mallorca ist jetzt Sechster der Primera División.

Das nächste Liga-Spiel bestreitet Real Mallorca erst am Sonntag, 22. November im heimischen Ono-Estadi. Als Gegner reist dann UD Almería an.

Bereits am Mittwochabend hatten die Inselkicker Real Valladolid zum Pokal-Rückspiel zu Gast und fegten sie mit 1:0 vom Platz. Damit hat Real Mallorca im Kampf um den Pokal das Achtelfinale erreicht.