Die Zeit wird knapp. Wer ein Mobiltelefon mit einer spanischen
Guthabenkarte betreibt und sich bisher nicht bei seiner
Telefongesellschaft hat registrieren lassen, der sollte sich
dringend darum kümmern. Denn alle Telefonkarten, deren Inhaber
nicht in den nächsten Tagen identifiziert sind, werden am Montag,
9. November, deaktiviert. Sie sind dann nicht mehr brauchbar.
Um die Prepaid-Telefonierer, die davon noch nichts mitbekommen
haben, auf den Stichtag aufmerksam zu machen, läuft derzeit eine
Info-Kampagne des Innenministeriums unter dem Motto „Identifiziere
Dich!”. Auch die großen Telefongesellschaften bemühen sich, ihre
Kunden per SMS zu informieren.
Betroffen sind von der Neuregelung alle Guthabenkarten, die vor
dem 9. November 2007 gekauft wurden. Denn damals war es noch nicht
vorgeschrieben, sich beim Kauf einer solchen Telefonkarte
auszuweisen.
Im Oktober 2007 verabschiedete das spanische Parlament dann das
sogenannte Datensicherungsgesetz, das alle Telefonunternehmen
verpflichtet, die Gesprächsdaten ihrer Kunden zu speichern. Zu dem
Zweck muss sich seitdem jeder Käufer einer Prepaid-Karte im
Geschäft ausweisen. Außerdem wurde damals eine Zweijahresfrist
festgelegt, innerhalb derer alle Besitzer einer vor der
Gesetzesänderung erworbenen Guthabenkarte nachträglich ihre
persönlichen Daten abzugeben haben. Diese Frist läuft nun ab.
Durch die Neuregelung will die spanische Regierung verhindern,
dass anonym telefoniert wird. Das Gesetz ist Teil der
Anti-Terror-Strategie der spanischen Regierung. Bei den
verheerenden Attentaten vom 11. März 2004 in Madrid, bei denen fast
200 Personen getötet wurden, waren Mobiltelefone mit nicht
registrierten Guthabenkarten zum Einsatz gekommen.
Auch in Deutschland werden keine Prepaid-Handys mehr verkauft,
ohne dass sich der Kunde dabei ausweist.
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