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Viele Hotels auf Mallorca schließen ihre Pforten in diesem Jahr wegen der Krise deutlich früher als üblich. Die Inhaber haben die Zahlen der Mitarbeiter reduziert, viele Saisonkräfte waren zu kurz angestellt, um Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben. „Der kommende Winter wird noch härter als der vergangene”, prognostiziert ein Gewerkschafter.

Doch für Mallorcas Tourismussektor lassen sich vereinzelt auch positive Nachrichten ausmachen. Spaniens Rentner erweisen sich als reiselustig wie noch nie: Die Nachfrage nach den sogenannten Imserso-Pauschalangeboten für Senioren, wie sie das spanische Sozialministerium jedes Jahr offeriert, fiel gut doppelt so hoch aus wie Plätze frei sind. Allein für die Balearen sieht das Imserso-Programm 236.000 Hotelplätze vor, 30.000 mehr als vor einem Jahr. Dadurch können 45 Hotels ihren Betrieb über den Winter aufrecht erhalten (33 davon auf Mallorca). Für die spanischen Rentner kostet ein achttägiger Aufenthalt mit Vollpension 160'40 Euro. Die restlichen Kosten werden vom Staat gesponsert.

Dessenungeachtet sagen Gewerkschafter voraus, dass im September bereits 40 Prozent aller Hotels schließen, die früher erst Ende Oktober oder im November in die Winterpause gingen. Wenn Saisonkräfte weniger als sechs Monate beschäftigt waren, erhalten sie kein Arbeitslosengeld. Ihnen müsse der Staat Mindesthilfen garantieren, fordern die Gewerkschaften.

Unzufrieden mit der Regierung sind auch die Hoteliers. In den Küstenkommunen Mallorcas werde das sogenannte Nadal-Dekret nicht ausreichend umgesetzt. Es soll die Vergabe von Genehmigungen zur Moderniserung von Hotelbetrieben beschleunigen. Die Zeit dränge, da die Arbeiten nur im Winter durchgeführt werden können. Vorgesehen sind laut Hotelverband Investitionen von rund 50 Millionen Euro.