Der Skandal um die Radrennbahn Palma Arena bleibt das
beherrschende Thema im Sommerloch. Auch in den vergangenen Tagen
gab es weitere Zeugenverhöre. Die
Anti-Korruptions-Staatsanwaltschaft versucht herauszufinden, warum
der Bau der Mehrzweckarena statt der ursprünglich veranschlagten 48
mehr als 100 Millionen Euro gekostet hat. Die Ermittler vermuten,
dass die Ausgaben systematisch aufgebläht wurden und ein Großteil
des Geldes in dunklen Kanälen verschwand.
Bereits in der vergangenen Woche musste Fernando Areal aussagen,
der Schwager des ehemaligen balearischen Ministerpräsidenten Jaume
Matas (PP). Areal war während der Regierungszeit seines Schwagers
von 2003 bis 2007 Geschäftsführer der balearischen konservativen
Partei (Partido Popular, PP). Laut Medienberichten könnte Areal
einen Teil des Wahlkampfes der PP für die Regionalwahl 2007 mit
Schwarzgeld bezahlt haben. Auch gegen die Verantwortlichen der
damals beauftragten Werbeagentur wird im Fall „Palma Arena”
ermittelt.
Matas selbst sah sich daraufhin genötigt, dem Ermittlungsrichter
seine Bereitschaft zur Kooperation zu versichern. Über seinen
Anwalt ließ der mittlerweile in den USA lebende Ex-Politiker
mitteilen, er sei jederzeit bereit zu einer Aussage.
Am vergangenen Montag wurde der Druck auf Matas dann noch
größer, als seine ehemalige Bürochefin ebenfalls zur Aussage
vorgeladen wurde. Dulce Linares musste Stellung dazu nehmen, wie es
zur Kostenexplosion beim Bau des Velodroms gekommen war. Sie galt
als eine der engsten Mitarbeiterinnen des damaligen
Ministerpräsidenten.
Zuvor waren bereits der ehemalige Generaldirektor für Sport,
José Luis „Pepote” Ballester, und der ehemalige Sportdezernent von
Palma, der jetzige Sprecher der konservativen Partei im
Gemeinderat, Rafael Durán verhaftet worden. Nach Zahlung einer
Kaution sind beide wieder auf freiem Fuß.
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