Real Mallorca schreibt derzeit das erfolgreichste Kapitel seiner
Klubgeschichte. Die zwölfte Erstligasaison hintereinander spielen
die Inselkicker in diesem Jahr und eine so lange Phase der
ununterbrochenen Zugehörigkeit zur spanischen Eliteklasse hat es
zuvor noch nie gegeben in den 93 Jahren seit der Gründung.
Obendrein hat der Klub während dieser Jahre die Qualifikation
für die Champions-League geschafft, den spanischen Superpokal und
den spanischen Pokal gewonnen. In der ewigen Tabelle des spanischen
Fußballs belegt der Klub mittlerweile den 19. und damit einen
Erstliga-Platz.
Doch nun droht diese Ära der Erfolge zu Ende zu gehen. Denn die
Gegenwart sieht düster aus. Seit dem vergangenen Wochenende und der
unglücklichen 0:1-Niederlage bei CA Osasuna in Pamplona stehen die
Inselkicker auf dem letzten Tabellenrang – und Besserung ist nicht
in Sicht. „Das nächste Spiel wird ein absolutes Finale”, sagt
Trainer Gregorio Manzano vor dem Duell mit Deportivo La Coruña am
kommenden Sonntag, 8. Februar (17 Uhr, Stadion in Son Moix).
Allerdings spielen die Galicier eine hervorragende Saison und
konnten zuletzt vor heimischem Publikum den FC Villarreal mit 3:0
besiegen.
Bevor es jedoch in der Liga um Punkte geht, messen sich die
Inselkicker am Donnerstag, 5. Februar, im Halbfinal-Hinspiel des
spanischen Pokals mit dem FC Barcelona (21.30 Uhr, IB3 überträgt
live. Das Rückspiel findet voraussichtlich am 4. März in Palma
statt). Im Viertelfinale hatte sich Real Mallorca gegen Betis
Sevilla durchgesetzt.
Während es in der Liga also weiterhin nicht rund läuft, holt
sich die Mannschaft im Pokalwettbewerb neues Selbstvertrauen, auch
wenn ein Weiterkommen gegen die Katalanen eine Überraschung wäre.
Barça ist nicht ohne Grund souveräner Tabellenführer in der Liga.
Im Pokal allerdings schont Trainer Pep Guardiola gerne seine Stars
– möglicherweise die Chance für die Inselkicker.
Derweil bastelt der neue Präsident von Real Mallorca eifrig an
der Zukunft. Mateo Alemany, der das Amt vom Hauptanteilseigner
Vicenç Grande übernommen hatte, plant eine Senkung der Ausgaben.
Das muss er auch, ist Real Mallorca doch mit mehr als 50 Millionen
Euro verschuldet. Also will Alemany nun die Nachwuchsarbeit
stärken. Wenn es nach dem Rechtsanwalt geht, dann werden in Zukunft
wieder häufiger Spieler aus der eigenen Jugend den Sprung in die
erste Mannschaft schaffen.
Dass er es damit ernst meint, zeigt der Transfer von Sergio
Tejera. Der talentierte 18-Jährige wechselte in der vergangenen
Woche vom FC Chelsea auf die Insel und trainiert seitdem mit dem
Erstligateam. Der spanische Nachwuchsnationalspieler stammt aus der
Jugend von Espanyol Barcelona.
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