Es kommt Bewegung in das Tauziehen um den Küstenschutz in Spanien: Laut einem Bericht der Tageszeitung „El País” will die Zentralregierung in Madrid das umstrittene Gesetz verändern, von dem in ganz Spanien Schätzungen zufolge mehr als 40.000 Immobilienbesitzer betroffen sind – auch auf Mallorca. Das Küstengesetz sieht die Enteignung aller Gebäude vor, die in der öffentlichen Küstenzone stehen. Die Gebäude können bisher per Konzession maximal 60 Jahre weitergenutzt werden. Hier soll die geplante Änderung nun ansetzen: Laut dem Zeitungsbericht wird der Weiterverkauf dieser Konzessionen in Zukunft möglich sein. „Die Reform ist halbherzig”, sagt José Ortega, Sprecher der Betroffenenvereinigung „Plataforma nacional de afectados por la Ley de Costas”. Er vermutet, dass die Regierung in Madrid kalte Füße bekommt angesichts des zunehmenden Drucks. Ende Januar beschäftigte sich erstmalig der Petitionsausschuss des EU-Parlaments mit der umstrittenen Enteignungspraxis in Spanien. Eine detaillierte Untersuchung könnte der nächste Schritt sein. Dieser Entwicklung wolle die Zentralregierung in Madrid mit der Reform nun den Wind aus den Segeln nehmen, vermutet Ortega.
Mallorcas Küsten: Regierung ändert Strategie
Betroffene des spanischen Küstengesetzes erringen Teilerfolg. Protest wächst auch auf Mallorca
05.02.09 00:00
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