Wer schon immer von einer Immobilie auf
Mallorca geträumt hat, der könnte in der jetzigen Immobilienkrise
seine lang ersehnte Chance wittern. Tatsächlich sind die
Immobilienpreise auf Mallorca in den letzten Wochen und Monaten in
Bewegung geraten. Dass es die Traumfinca plötzlich zum
Schleuderpreis gibt, ist allerdings nicht zu erwarten.
Das belegt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des
spanischen Statistikamts, derzufolge die Immobilienpreise auf den
Balearen im dritten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
um 2'6 Prozent gesunken sind. Das ist zwar nicht viel, dennoch
scheinen die Immobilienpreise derzeit längst nicht so stabil zu
sein, wie es jahrelang der Fall war.
Den größten Preisrückgang gibt es zweifellos auf dem spanischen
oder auch Erstwohnsitz-Markt. Dazu gehören etwa Immobilien in
Palmas populären Wohnvierteln, aber auch in den Ortszentren von
Gemeinden wie Manacor und Inca. In diesem Segment gibt es derzeit
eine hohe Leerstandquote, wie Gabriel Oliver vom Promotoren-Verband
bestätigt. Rund 5000 Immobilien warten nach seiner Aussage
balearenweit auf einen Käufer – was auch zu sinkenden Preisen
führt. Laut José Oliver Roca von der balearischen Maklervereinigung
API sind die Verkaufszahlen in diesem Sektor in den vergangenen
Monaten geradezu „eingebrochen”. Er rechnet mit weiter sinkenden
Preisen und einer Erholung erst wieder frühestens in der zweiten
Jahreshälfte 2009.
Während die Immobilienkrise diesen Erstwohnsitz-Markt also früh
mit voller Wucht erfasste, erwies sich der Zweitwohnsitz-Markt
lange als krisenresistent. Die Urlaubsvilla mit Meerblick oder das
Luxusapartment in Golfplatznähe – in dieser Preisklasse waren
Immobilien auf Mallorca zunächst auch während der Krisenmonate
gefragt und dementsprechend preisstabil, wie Unternehmer des
Immobiliensektors beteuern. Aber auch hier ist wegen der geringeren
Nachfrage zuletzt Bewegung in die Preise gekommen. Alle drei vom
Mallorca Magazin befragten Experten (lesen Sie dazu die
Texte auf der folgenden Seite) bestätigen, dass zuletzt auch im
exklusiveren internationalen oder Zweitwohnsitz-Markt sinkende
Preise zu verzeichnen waren – zumindest in Einzelfällen. Dass die
Preisentwicklung von Immobilien auf Mallorca nur eine Richtung
kennt – und zwar aufwärts – scheint nicht so uneingeschränkt zu
gelten, wie es lange den Anschein hatte. Allerdings erwartet bisher
niemand, dass die Preise im gehobenen Segment des mallorquinischen
Immobilienmarktes langfristig erheblich sinken werden.
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