Die Kunststiftung Yannick und Ben Jakober bei
Alcúdia bietet gleich mehrere Highlights: einen wunderschönen
Rosengarten, eine faszinierende Kollektion von Kinderporträts aus
mehreren Jahrhunderten, die in einer unterirdischen, historischen
Zisterne untergebracht ist, und ein sehr persönliches Museum für
moderne Kunst – zu sehen in einer der schönsten Fincas der
Insel.
Nun sind noch zwei weitere Ausstellungen hinzugekommen. Da sind
zum einen im Garten riesige, ja überdimensionale Tierskulpturen.
Alle sind aus unterschiedlichen Graniten von Ben Jakober und
Yannick Vu gefertigt. Jedes der Tiere repräsentiert auch den
Archetypus einer ganz bestimmten Kulturepoche.
Die größte Skulptur ist ein Hund, mehr als drei Meter hoch,
knapp drei Meter lang und über einen Meter breit. Er ist in Beige
gehalten. Das Modell, ursprünglich eine Grabbeigabe, ist ein
Exponat im National Museum von Tokyo aus der japanischen
Haniwa-Kultur (viertes und fünftes Jahrhundert).
Zu dem Elefanten wurde das Ehepaar Jakober/Vu von einer
persischen Skulptur aus dem zwölften Jahrhundert inspiriert. Das
Nilfperd wurde einer ägyptischen Skulptur aus dem Metropolitan
Museum in New York nachempfunden. Aus Ägypten stammt auch die Idee
zu der Katzenskulptur, die sich an eine Darstellung der Göttin
Bastet aus dem Louvre in Paris anlehnt. Kamel (Tang Kunst – 618 bis
907) und Pferd (Qhou Dinastie – zehntes bis drittes Jahrhundert v.
Chr.) sind durch chinesische Kunst beeinflusst. Die Taube ist eine
Originalarbeit von Ben Jakober und Yannick Vu. Der Raum Sokrates
wurde anlässlich von Art Cologne eingerichtet und wird
voraussichtlich noch einen Monat geöffnet bleiben.
Beeindruckendstes Exponat ist der Kristallvorhang, eine
Schenkung der Firma Swarowski: 10.000 Glasstücke auf einer Höhe von
vier Metern und sieben Metern Breite. Davor das Fossil-Skelett
eines Rhinozeros (Coleolonta Antiquitatis) aus dem Riss Würm, einer
Zeit des späten Pleistozän, vor etwa 125.000 bis 80.000 Jahren.
Dazu Bilder von Miquel Barceló („Maler vor dem Bild”, 1983) und
Gerhard Merz („The Nomad”, 1983).
Die beiden Neon-Skulpturen „Einstein” und „Bubble” sind Werke
von Jakober/Vu. Ebenso wie die riesige Skulptur „Schnuller” aus
Holz und Metall. Die Materialien versinnbildlichen die Verbindung
des männlichen und weiblichen Prinzips, aus dem neues Leben
erwächst. Die Skulptur „Paolo Ucello” ist der Entwurf für eine
Außenskulptur, die an der Autobahn Palma/Andratx zu sehen ist.
„Sonnenstelen” heißt eine Land-Art-Arbeit aus riesigen Sandsteinen,
die den großen Megalithen von Stonehenge im englichen Wiltshire
nachempfunden ist.j
Fundación Yannick und Ben Jakober, Sa Bassa Blanca, Mal Pas,
Alcúdia. DI von 9.30 bis 12.30 und 14.30 bis 17.30 Uhr ist der
Eintritt frei. Von MI bis SA Besuch nach Voranmeldung möglich, Tel.
971549880. www.fundacionjakober.org. Eintritt für alle Teile der
Jakober Stiftung 12 Euro.
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