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Um Real Mallorca steht es schlecht: Die Mannschaft sitzt am Ende der Tabelle fest und wartet seit sieben Spielen auf einen Sieg. Wirklich besorgniserregend aber ist, dass sowohl Spieler, Trainer als auch der Präsident höchstpersönlich sogar nach derben Niederlagen vor allem Lob für die eigene Leistung übrig haben. „Wir haben gut gespielt”, „wir müssen so weitermachen wie bisher”, „das Spiel war sehr ausgeglichen” – in den vergangenen Tagen konnte man meinen, die Inselkicker hätten den Tabellenführer, den überragenden FC Barcelona, nach großem Kampf niedergerungen oder hätten zumindest bis zum Umfallen gekämpft und letztendlich unglücklich verloren. Tatsächlich aber waren die Spieler von Trainer Héctor Cúper am vergangenen Sonntag hoffnungslos unterlegen, erspielten sich in 90 Minuten keine echte Torchance, und am Ende hieß es dann auch völlig zu Recht 0:3.

Dabei waren die Erwartungen an die Mannschaft vor dem Spiel besonders hoch. Gegen den Tabellenführer sollte der negative Trend der vergangenen Wochen umgekehrt werden, die Spieler hatten sich viel vorgenommen und das Stadion war zum ersten Mal in der Saison fast ausverkauft. Das Publikum war willig, der Mannschaft bei diesem schweren Unterfangen beizustehen.

Die Bemühungen der Spieler blieben aber zaghaft. Zu groß war offenbar der Respekt vor den Weltstars im gegnerischen Team. Frank Rijkard, Trainer des FC Barcelona, musste zu keinem Zeitpunkt um seine Mannschaft bangen. Ein Schuss aus rund 40 Metern von Reals Japaner Yoshito Okubo blieb der einzige ernsthafte Versuch, ein Tor zu erzielen. Nur Okubo bewahrte sich den Blick für die wahren Kräfteverhältnisse auf dem Spielfeld: „Wir hatten fast keine Torchancen”, sagte er. „Und so kann man natürlich nicht gewinnen.”

Ronaldinho, Giuly, Deco dagegen zeigten, warum der FC Barcelona in diesem Jahr so stark ist: Immer leichtfüßig, spielerisch und mit einem Hauch von Überheblichkeit rochieren sie auf dem Rasen, sind ständig in Bewegung, sodass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich einem von ihnen eine Torchance bietet. Schon vor dem 0:1 in der 39. Minute durch Giuly hätte Barça deutlich führen können. Spätestens nach dem 0:2 durch den Argentinier Messi eine Viertelstunde vor Schluss war das Spiel gelaufen. Die enttäuschten Zuschauer verließen Son Moix in Scharen. Schon kurz vorher war Reals Verteidiger Tuzzio wegen eines Fouls mit Gelb-Rot vom Platz geflogen und fehlt damit im Spiel am kommenden Sonntag, 5. Februar, um 17 Uhr in San Sebastián.

Trainer Cúper begründet seine Zuversicht, den Klassenerhalt zu schaffen, vor allem damit, dass er das Team noch einmal verstärken konnte. Kurz vor Ende der Transferperiode hat Real von Atlético Madrid den Nachwuchsstürmer Braulio Nóbrega verpflichtet.