Schon als Teeny kam TV-Moderatorin Arabella Kiesbauer regelmäßig
nach Mallorca, verbrachte hier viele schöne Stunden. Ihren
aktuellen Urlaub wird die Österreicherin aber als weniger angenehm
in Erinnerung behalten. Die Talkmasterin landete nämlich im Knast!
Sie war von Dienstag auf Mittwoch in einer Einzelzelle der
Lokalpolizei in der Avenida San Fernando eingesperrt. „Ich durfte
die Nacht mit einer Decke auf dem Betonboden verbringen. Es war die
schlimmste Nacht meines Lebens”, erzählt eine erschöpfte Arabella
Kiesbauer am Mittwochnachmittag im Gespräch mit MM. „Ich war
zum ersten Mal im Gefängnis. Die Zelle hatte eine Stahltür und ein
kleines Fenster zum Gang.”
Was war geschehen? Kiesbauer, die von 1994 bis 2004 ihre
tägliche Talkshow auf Pro 7 hatte und seitdem vor allem für den ORF
arbeitete, machte sich mit ihrem Ehemann Florens Eblinger, der
besagte Nacht ebenfalls in einer Einzelzelle fristete, und
Bekannten einen netten Abend, der mit einem Drink in einer Bar in
Can Pastilla ausklang. Als die Gruppe zum Auto kam, standen dort
Polizisten mit einem Strafzettel wegen Falschparkens. „Wir sollten
42 Euro sofort zahlen, hatten den Betrag aber nicht passend,
sondern nur einen 50-Euro-Schein”, erzählt die Wienerin. „Der
Polizist sagte, er könne nicht herausgeben. Wir sollten die 42 Euro
bezahlen, vorher durfte der Wagen nicht bewegt werden. Ich habe
dann gesagt: Bitte nehmen Sie doch die 50 Euro und behalten das
Wechselgeld.”
Von Seiten der Polizei war zu hören, dass Kiesbauer versucht
haben soll, dem Beamten das Geld ins Hemd zu stecken. Ob dieser
sich nun beleidigt fühlte oder es einen anderen Grund gab, ist
unklar. Auf jeden Fall eskalierte die Situation. „Der Polizist hat
mich auf die Motorhaube eines anderen Autos gedrückt, mir die Hände
mit Handschellen hinter den Rücken gebunden, dann noch auf die
Straße runtergedrückt. Ich habe mir dabei Prellungen zugezogen,
meine Handgelenke sind geschwollen.”
Arabellas Ehemann erlitt in dem Handgemenge eine Beinverletzung.
„Es kamen dann noch vier oder fünf weitere Einsatzwagen, 20
Polizisten. Man brachte uns ins Gefängnis.”
Dort wäre das Paar wahrscheinlich noch bis zur Anhörung am
Donnerstagnachmittag geblieben, wenn sich nicht die österreichische
Botschaft und Anwalt Jaime Lamas, Vize-Honorarkonsul der
Alpenrepublik in Palma, für sie eingesetzt hätten. Lamas: „Wir
haben mit dem Richter und der Staatsanwaltschaft gesprochen und
dafür garantiert, dass sie freiwillig zum Termin kommen. Am
Mittwochmittag konnten die beiden dann das Gefängnis verlassen.”
Wie und ob der Fall weitergeht, ist unklar. „Wir haben Anzeige
erstattet”, so Lamas. Außerdem sei das Paar noch von einem
Gerichtsmediziner untersucht worden.
Kiesbauer wird in den nächsten Tagen wohl nicht oft an die
Schreckensnacht denken. Sie hat Ablenkung, zeichnet jetzt schon die
Silvestersendung für Arte auf, kommt also auch in Deutschland bald
wieder auf den Bildschirm. Zudem erhält sie ab Januar bei N 24 eine
eigene Late-Night-Show.
Die Insel wird trotz der Vorfälle auch künftig Arabellas
bevorzugter Urlaubsort sein. Sie betont: „Meine Liebe zu Mallorca
bleibt ungebrochen.”
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