Mallorca ist ein ideales Urlaubsziel für ganz verschiedene
Zielgruppen. Das weiß nicht nur der Chef des balearischen
Fremdenverkehrsamtes Ibatur, Raimundo Alabern. Neben Familien,
Sonnenbadern, Wanderern, Golfern und Radlern wissen das aber auch
trinkfeste Partygänger. Obwohl die Zeiten von Ballermann 6 und
Bierstraße erstens so schlimm nie waren und zweitens auch ein wenig
vorbei sind, gibt es immer noch reichlich Party an der Playa.
Nicht immer ist der Spaß am Saufen, Schwofen und Sexeln
ungetrübt. Mitunter purzeln alkoholisierte Nachtschwärmer von den
Balkons ihrer Urlaubshotels, meist mit tödlichem Ausgang. Manchmal
geht es in den einschlägigen Etablissements auch sehr handgreiflich
zur Sache.
Normalerweise kommt jetzt der Ruf nach mehr Polizei. In diesem
Fall steht aber zusätzlich der Vorwurf der Bestechlichkeit im Raum.
Unabhängig davon, ob er sich bestätigen sollte oder nicht, die
Politik täte gut daran, jeden Eindruck zu vermeiden, der dem Image
der Urlaubsinsel schaden könnte, das gerade mit viel Mühe, Not und
Geld gekittet worden ist.
Gegen Tote im Meer ist allerdings gar kein Kraut gewachsen.
Jedes Jahr sterben Urlauber beim Baden; sie ertrinken jedoch nicht
einfach, sondern haben meist ein akutes gesundheitliches Problem,
weswegen sie es nicht mehr aus dem Wasser schaffen. Natürlich
könnte man noch mehr Bademeister und Lebensretter anstellen, vor
allem an den noch relativ „unberührten” Stränden und Buchten. Aber
ganz vermeiden lassen sich solche Fälle nie.
Unter dem Strich muss festgehalten werden, dass die Zahl der
Probleme relativ klein ist. Relativ heißt verhältnismäßig, gemeint
ist die Zahl der negativen Ereignisse im Verhältnis zur Zahl der
Besucher. Angesichts von deutlich mehr als acht Millionen Touristen
auf Mallorca in diesem Jahr ist es rein statistisch „normal”, dass
es die eine oder andere schlechte Nachricht gibt. Das bleibt auch
so, wenn sich wie in dieser Woche die Nachrichten über tote
Urlauber häufen.
Da dem einzelnen Opfer die Statistik egal ist, heißt es:
Aufpassen (jeder) und Pflicht erfüllen (Polizei und Behörden).
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