Das Weingebiet Toro, bestehend aus zwölf Gemeindebezirken, vom
Fluss „Duero” von Ost nach West durchquert, wirkt seit einigen
Jahren wie ein Magnet auf inländische und ausländische Weinmacher
gleichermaßen. Große Namen wie Marqués de Riscal, Torres oder Telmo
Rodríguez haben sich hier angesiedelt. Aber auch ein bestens
bekannter Seiteneinsteiger in Sachen Wein aus Frankreich ist im
Toro tätig: Gerard Depardieu.
Natürlich darf auch ein Projekt von Spaniens Renommierbodega
Vega Sicilia nicht fehlen. Bodegas y Vinedos Pintia nennen sie sich
hier im Toro, wurden im Jahre 2000 gegründet und konzentrieren sich
bislang auf ein einziges Produkt, den Pintia. Der derzeit
erhältliche Pintia stammt bereits aus der Ernte 2002 und ist ein
formidabler Rotwein.
Bei fast 103.000 abgefüllten Flaschen müsste man als
Endverbraucher meinen, mühelos ein Exemplar erstehen zu können,
jedoch weit gefehlt. Selbst die Weinhändler verfügen meist nur über
wenige ihnen zugeteilte Kistchen. Darüber, wo der stolze Rest der
mehr als hunderttausend Flaschen versickert, kann man nur
Vermutungen anstellen. Wenn Sie also in irgendeinem Weinhandel
Ihres Vertrauens eine Flasche Pintia ergattern können, zögern Sie
nicht, sofort zur Tat zu schreiten. Die Belohnung winkt beim
Verzehr derselben in Form einer Fülle von Aromen. Dunkle Beeren im
Überfluss, Heidelbeeren, Brombeeren, feiner Holzton, sowie Süßholz
und Schoko–Bonbons, all dies sind Bestandteile der weiten
Aromapalette des Pintia. Rund und geschliffen wirkt er im Gaumen,
mit großer Ausgewogenheit und Eleganz. Die Säure präsent, aber
angenehm und geschmackvoll, im Nachhall nochmals Brombeere. Sein
Flaschenpreis von 24 Euro ist als symbolisch zu betrachten und
lediglich ein Unkostenbeitrag.
Der Autor Norbert Deingruber ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor
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