Die Zukunft des Hafens von Palma ist einmal mehr zum Zankapfel
geworden. Während dem Chef der balearischen Hafenbehörde, Joan
Verger, ein Umbau der Alten Mole in ein urbanes Freizeitgelände
vorschwebt, hat der Vizedekan der nautischen Ingenieure, Sebastià
Ballester, den geplanten Weiterausbau des Dique del Oeste massiv
kritisiert.
Im Zuge der Überlegungen zur Umwandlung des Hafens von Palma hat
Behördenchef Verger einen neuen Vorstoß unternommen. Die Alte Mole
solle zu einer „Hafen-Stadt” ausgebaut werden. Ähnlich wie in
Barcelona sollen neue Gebäude für Büros und Unterhaltungsbetriebe
entstehen. Auch die Kreuzfahrtschiffe sollen künftig dort anlegen.
Der Ausbau solle nach Ausschreibung eines Wettbewerbs von
Privatunternehmern finanziert werden, die für das Gelände eine
35jährige Konzession erhalten. Noch müssten die Pläne allerdings
mit der Balearen-Regierung und der Stadt Palma abgestimmt
werden.
Unterdessen hat der Hafeningenieur Ballester nach
Medienberichten die Ausbaupläne für den Dique del Oeste als
überdimensioniert und umweltbelastend moniert. Die derzeitigen
Anlagen seien gar nicht ausgelastet. Die Umwandlung der Alten Mole
in einen Freizeitbereich sei als Immobilienspekulation zu bewerten
und diene nicht der nautischen Aufgabe des Hafens. Ballester
plädierte dafür, die Alte Mole als Anlegestelle von Luxus-Yachten
umzubauen. „Jährlich werden 200 Boote in der Größe der ,Lady Moura'
und mehr gebaut.” Die Alte Mole sollte sich auf diese Weise von
einer „deprimierenden Zone” zu einem zweiten Puerto Portals
wandeln. Die Kais für die Kreuzfahrt sollten ebenfalls
modernisiert, die Frachter dagegen von der Alten Mole ganz an den
Dique de Oeste verlegt werden.
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