Mallorca ist die schönste Insel der Welt. (Das ist auch der
Titel des beiligenden ITB-Spezials.) Auch wenn man an Superlativen
immer rummäkeln kann, wenn man denn unbedingt möchte, im großen und
ganzen ist an der Aussage nichts zu deuteln.
Aber diese Position an der Spitze ist nicht in Stein gemeißelt.
Denn das, was die Schönheit ausmacht, sind nicht nur Sonne, Meer
und Natur. Sondern das, was die Menschen daraus machen. Urlauber
wollen in ihrer großen Mehrheit in den Ferien nämlich
Annehmlichkeiten.
Das ist ein wesentlicher Aspekt der mallorquinischen
Marktführerschaft als Reisedestination. Hotels, Flugverbindungen,
Freizeitangebote, Produkte für die verschiedenen Bedürfnisse von
Feriengästen und Geschäftsreisenden, hier gibt es praktisch nichts,
was es nicht gibt.
Aber die Konkurrenz schläft nicht. Sie kopiert, macht neu, sogar
besser. Da muss jeder Anbieter auf der Insel ausgesprochen wachsam
sein, die Tendenzen und Trends wenn schon nicht setzen, dann
wenigstens nicht verpassen. Das erfordert nicht nur die
Bereitschaft für Veränderungen, sondern vor allem auch für die
dafür notwendigen Investitionen.
Auch das gute Image, dessen Mallorca sich gegenwärtig erfreut,
kann genauso schnell wieder verschwinden, wie es gekommen ist. Das
PR-Desaster um Ökosteuer und Fünf-Sterne-Tourismus ist noch keine
drei Jahre alt. Schön, dass die Kunden so ein schlechtes Gedächtnis
haben. Aber die Macher sollten aus den Lektionen der Vergangenheit
lernen.
Auf der Reisemesse ITB, die an diesem Freitag, 11. März, in
Berlin eröffnet wird, werden sich die Mallorquiner selbst feiern.
Sie haben auch guten Grund dazu. Aber vor lauter guter Laune droht
der Blick in die Zukunft verstellt zu werden.
In der Reisebranche ist das seit Jahrzehnten üblich. Es geht
auf, es geht ab. Man nennt das „Schweinezyklus”. Mallorca hätte
eigentlich alle Voraussetzungen, den zu durchbrechen. Das wäre
wirklich einmal eine Innovation, über die sich alle freuen
würden.
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