Pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang hat auch das Wetter
auf Mallorca endgültig auf Sommer umgeschaltet: Mit
Tageshöchsttemperaturen von über 30 Grad herrschen ideale
Strandbedingungen. Für kranke, alte und hitzeempfindliche Menschen
beginnen allerdings beschwerliche Wochen. Auf dem spanischen
Festland hat die Hitzewelle bereits zwei Todesopfer gefordert. Das
balearische Gesundheitsministerium hat eine Info-Kampagne in Gang
gesetzt, um den typischen Gesundheitsproblemen im Sommer
vorzubeugen.
Im Vergleich zu einigen Regionen auf dem spanischen Festland, wo
in dieser Woche Temperaturen von über 40 Grad gemessen wurden und
zwei Männer im Alter von 48 und 69 Jahren an Hitzschlag starben,
ist die erste Hitzewelle auf Mallorca noch vergleichsweise
unspektakulär ausgefallen.
Auf den Balearen sorgte die um die Mittagszeit einsetzende
Meeresbrise für Abkühlung. Der bisherige Spitzenwert wurde mit
knapp 35 Grad am Sonntag gegen 12 Uhr auf dem Flughafen Son Sant
Joan von Palma gemessen. Danach setzte die Brise ein.
Seit Mitte vergangener Woche kletterte das Thermometer in der
meteorologischen Station von Portopí von Tag zu Tag ein bisschen
höher: Die Maximalwerte lagen bei 26'5 Grad am Donnerstag, 28'8
Grad am Freitag, 31'6 Grad am Samstag – ein Anstieg von fünf Grad
in nur drei Tagen. Langsam steigen auch die Tiefstwerte: Mit etwa
18 Grad verursachen sie aber noch keine schlaflosen Nächte.
Da die Klimaanlagen im ganzen Land auf Hochtouren liefen, gab es
historische Höchstwerte beim Stromverbrauch. Von Montag bis
Mittwoch gab es jeden Tag neue Rekordwerte. Die Händler von
Klimaanlagen haben sich mit einem größeren Warenvorrat auf den
Sommer vorbereitet, wenngleich kombinierte Kühl– und Heizgeräte
heute nicht mehr nur in der heißen Jahreszeit, sondern das ganze
Jahr über verkauft werden.
Während der Stromverbrauch in ganz Spanien nahezu die
Kapazitätsgrenzen erreicht hat und die Hitzewelle in Sevilla einen
Zusammenbruch der Stromversorgung ausgelöst hat, geben die
Balearenregierung und die balearische Stromversorgungsgesellschaft
Gesa-Endesa für die Inseln Entwarnung: Das Elektrizitätsnetz sei
auf die zu erwartenden Spitzenwerte beim Stromverbrauch
vorbereitet.
Mit der Hitze steigt auch wieder die Brandgefahr. Am Montag gab
es erste Zwischenfälle in Palma, Sant Llorenç, Alcúdia und Campos,
wo Felder, Wiesen und verwahrloste Grundstücke abfackelten und
teilweise große Rauchwolken Bürger und Feuerwehren alarmierten.
Laut Vorhersagen soll das Wetter am Wochenende und in der
kommenden Woche so bleiben. Insgesamt erwarten die Meteorologen für
diesen Sommer zwar mehrere Hitzewellen, es soll aber nicht ganz so
(konstant) heiß werden wie im vergangenen Rekordsommer.
Das balearische Gesundheitsministerium hat 20.000 Euro für eine
Sommer-Informationskampagne ausgegeben und eine Reihe von Tipps und
Empfehlungen erarbeitet, die vor allem Risikogruppen – Kinder,
Ältere und chronisch Kranke – vor Schäden und Beschwerden bewahren
soll. Die wirksamsten Mittel sind einfach anzuwenden:
viel trinken (Alkohol zählt nicht)
körperliche Aktivitäten im Freien beschränken
schweres Essen vermeiden
eichte Kleidung tragen
hin und wieder duschen oder ein Bad im Meer oder im Pool zur
Erfrischung nehmen
Vorsicht vor Sonneneinstrahlung, vor allem Kinder durch Kleidung
und Sonnenschutzmitteln gut schützen
beim Kauf und Verzehr von Lebensmitteln auf das Verfallsdatum und
eine ununterbrochene Kühlkette achten
Vorsicht beim Verzehr von rohen Eiern und Mayonnaise > gekochte
Speisen, die nicht gleich verzehrt werden, möglichst schnell in den
Kühlschrank geben
aufgetaute Speisen nicht wieder einfrieren
bei medizinischen Fragen und in Notfällen das Notruf-Telefon 061
anrufen. Für die Sommermonate hat die Balearenregierung das Ärzte-
und Notfallteam um 37 Einsatzkräfte verstärkt.
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