Für ein Hauptgericht mit Fisch rechnet man mindestens 250 Gramm
reines Fleisch, für eine Vorspeise genügen 150 Gramm pro Person. In
allen hiesigen Märkten, Fischgeschäften oder Supermärkten bekommt
man jeden Fisch fix und fertig ausgenommen und vorbereitet, wenn
man es will.
Die meisten Fische bekommen einen intensiveren Geschmack, wenn
man sie vor der endgültigen Zubereitung mit ein paar Tropfen
Zitronensaft säuert und eine gute Viertelstunde ziehen lässt.
Salzen vor dem Garen entzieht dem Fisch oft den Saft und damit den
Geschmack. Manchen Fischen – und vor allem, wenn man die Filets
einzeln nutzen will – sollte man vor der Zubereitung die
Hautabziehen, zum Beispiel der Seezunge (Lenguado) oder dem
Steinbutt (Rodaballo). Fische kann man auf sehr unterschiedliche
Weise zubereiten. Als „blaue” Fische eignen sich jene, die mit
einer feinen Schleimschicht überzogen sind wie Forelle (Trucha).
Sie werden vor dem Garen mit heißem Essigwasser übergossen und dann
in einem Sud gegart.
Den Sud sollte man in jedem Fall vorbereiten: Man gibt dazu
klein geschnittene Zwiebel, etwas Salz, Petersilienwurzel oder
Stiel, Möhren, Sellerie und Lorbeerblatt ins Wasser. Pro Kilo Fisch
rechnet man etwa zwei Liter Wasser. Als Beigabe geeignet sind auch
Estragon, Fenchelkraut – das ist auf Mallorca überhaupt für Fische
sehr beliebt – , Kerbel oder Thymian.
Wird der Sud für eine Fischsuppe gebraucht, ersetzt man einen
Teil des Wassers durch Weißwein und gibt entweder Fischabfälle wie
Kopf, Schwanz oder Gräten hinzu. Oder aber man kauft eine Mischung
aus kleinen Fischen, die man hierzulande „Moralla” nennt. Diese
werden ausgenommen, gesäubert und mitgekocht. Danach wird der Sud
durchgegossen, bevor man die Fische, die später serviert werden,
darin gart. Achtung: Fischfleisch ist zart und sollte nur bei
geringer Hitze behandelt werden.
Auch ein Fisch von 1000 bis 1500 Gramm ist schon nach einer
knappen halben Stunde gar. Kocht man zu heftig und zu lange, wird
das Fleisch faserig und trocken. Große Fische sollte man am besten
in den abgekühlten Sud geben und dann langsam bis kurz vor den
Siedepunkt erwärmen. Der Sud darf höchstens wallen, nicht Blasen
schlagen. Bei Fischsuppen serviert man im besten Falle die Fische
getrennt von der Suppe.
A la plancha – von der heißen Platte – ist eine auf Mallorca
ganz besonders beliebte Art, Fisch zuzubereiten. Fast alle Arten
eignen sich hierzu. Allerdings müssen sie frisch sein. Und trocken.
Am besten tupft man sie unmittelbar vor der Zubereitung noch einmal
ab.
Grillt man Fisch im Ganzen, empfiehlt es sich, eine Scheibe
Zitrone und einige Kräuter wie Petersilie, Thymian oder Estragon in
den Bauch zu geben. Das gilt auch dann, wenn man Fisch in Alufolie
gibt und entweder auf dem Grill oder – weitaus besser – kurz im
Backofen gart. Das ist eine der schnellsten und schmackhaftesten
Arten, Fisch zuzubereiten.
Auch beim Braten in der Pfanne braucht Fisch keine hohen
Temperaturen, es sei denn, man backt ihn schwimmend in Fett,
hierzulande vornehmlich in Öl. Allerdings sollte man dazu kein
Olivenöl verwenden. Das wird nicht heiß genug, und der Fisch saugt
das Fett auf, wird labberig und geschmacklos. Fisch für die Pfanne
muss gut abgetropft sein, um das Spritzen zu vermeiden. Man kann
ihn pur in die Pfanne geben, dünn mit Mehl bepudern oder richtig
panieren. Dazu wird er zuerst in Mehl gewälzt, dann durch ein
verquirltes Ei gezogen und zum Schluss in Paniermehl gedreht.
Alle diese Zubereitungsarten sind auf Mallorca heimisch. Am
häufigsten allerdings bereitet man hier Fisch im Backofen, meist im
Ganzen, sehr häufig auf einem Bett aus Gemüse oder Kartoffeln zu.
Oder beidem.
Einen Caproig allerdings, der hierzulande als einer der edelsten
Fisch gilt – bei entsprechenden Preisen – bereitet man am besten im
Ofen zu, pur, nur mit etwas Zitrone abgeschmeckt, der Länge nach
aufgeschnitten und mit der Schnittseite nach unten. Beim Garen muss
man höllisch aufpassen, dass er nicht zäh wird. Er ist – wie fast
alle anderen Fische auch – dann gar, wenn man die Rückenflosse ohne
Anstrengung herausziehen kann. Vor dem Servieren wird er nur noch
mit frischem, klein gehacktem Knoblauch und Petersilie bestreut.
Diese Zubereitung bietet sich für viele große Fische an, die auf
diese Weise ihren Eigengeschmack behalten.
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