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Der Befund der DNA-Analyse lässt keine weiteren Zweifel zu. Bei dem am 20. September bei El Arenal gefundenen Leichnam handelt es sich um den der 15 Jahre alten Deutschen Stefanie Rüggeberg. Die Jugendliche wurde zuletzt am 31. Juli gesehen. An jenem Abend war sie zu einer Abschiedsfeier einer holländischen Freundin eingeladen. Seit diesem Tag galt die Jugendliche als vermisst. Die Untersuchungen der Polizei konzentrieren sich jetzt auf die Rekonstruktion ihrer letzten Stunden.

Das Ergebnis der Erbgutanalyse traf am Mittwoch bei der Polizei in Palma ein. Danach besteht zwischen der Speichelprobe der Mutter und der DNA des mumifizierten Leichnams eine nahezu hundertprozentige Übereinstimmung. Im Vorfeld äußerten Polizeiexperten immer wieder Zweifel an einer Verbindung zwischen dem Verschwinden der 15-Jährigen und dem Leichenfund. Einmal hieß es, der verweste Körper müsse schon wesentlich länger am Fundort gelegen haben. Dann wiederum wollten Gerichtsmediziner eine erhebliche Altersdifferenz ausgemacht haben.

Die Polizei in Palma hat derweil Kontakt mit ihren Kollegen in Deutschland aufgenommen. Sie sucht nach zwei deutschen Freunden der Verstorbenen, die auf der Feier vom 31. Juli anwesend waren. Mit deren Aussage hoffen die Behörden, Licht ins Dunkel um die Umstände des Todes von Stefanie zu bringen. Für die Ermittler deutet alles auf eine Sexualstraftat hin. Für diese These spricht, dass sie nur bekleidet mit Unterwäsche und Socken gefunden wurde.

Bis zuletzt hatten sich Verwandte und Freunde an der Hoffnung festgehalten, Stefanie könnte mit ihrem Freund nach Deutschland abgehauen sein. Das Verhältnis zu ihrer Mutter, die seit einigen Jahren in El Arenal lebt, galt als belastet. Über den momentanen Aufenthaltsort ihres Freundes ist nichts bekannt. Nach dem Deutschen wir derzeit über Interpol europaweit gefahndet. Es ist jedoch nicht erwiesen, dass der junge Mann in irgendeiner Weise für den Tod von Stefanie Rüggeberg verantwortlich ist.

Nach der Abschiedsparty der Freundin am 31. Juli hatten sich die Spuren des blonden Mädchens verloren. Wenige Tage später erstattete die Mutter bei der Polizei eine Vermisstenanzeige. Etwa sieben Wochen nach dem Verschwinden von Stefanie fand man bei El Arenal die mumifizierte Leiche einer jungen Frau. Obgleich sowohl Polizei als auch Medien sofort einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Ereignissen herstellten, blieben bis zuletzt Zweifel. So übergab Silvia Rüggeberg am 24. September den Ermittlern eine Speichelprobe, die es erlaubte, das Erbmaterial mit dem gefundenen Leichnam zu vergleichen.

Am Mittwoch wurde Gewissheit, was zuletzt bereits als Tatsache betrachtet wurde: Bei der verwesten Leiche von El Arenal handelte es sich tatsächlich um die 15-jährige Deutsche Stefanie Rüggeberg.