Das Mallorca-Geschäft läuft im Allgemeinen schlecht. Aber der
deutsche Ferienflieger Air Berlin im Besonderen vermeldet einmal
mehr Wachstum. Die guten Zahlen im Balearen-Geschäft haben den
geschäftsführenden Gesellschafter Joachim Hunold dazu veranlasst,
im Winter 2002/2003 ein tägliches Drehkreuz am Flughafen Palma
aufzulegen.
Bei Verbindungen zwischen Deutschland und dem spanischen
Festland wird Son Sant Joan als Umsteige-Airport genutzt. Bislang
gab es ein sogenanntes Hub immer mittwochs und freitags mit
schnellen Anschlussflügen nach Ibiza, Alicante, Almería, Málaga,
Jeréz de la Frontera, Sevilla und Faro. Das wird auch im kommenden
Winter aufgelegt, dazu kommt jeden Tag ein „kleines Drehkreuz”, das
die deutschen Abflughäfen München, Hamburg, Berlin-Tegel und
Düsseldorf sowie die spanischen Zielorte Ibiza, Alicante und Málaga
verbindet.
Erstmalig im Programm ist eine tägliche Verbindung nach
Barcelona. „Uns ist natürlich bewusst”, so Alvaro Middelmann,
Air-Berlin-Direktor für Spanien und Portugal, „dass wir zwischen
Palma und Barcelona starke Konkurrenz haben, doch von Deutschland
aus ist diese schnelle Umsteige-Verbindung gewiss attraktiv.” Er
schließt nicht aus, dass künftig weitere Städte auf dem Festland an
das Palma-Drehkreuz angeschlossen werden.
Die guten Zahlen im Mallorca-Geschäft kommen laut Joachim Hunold
in erster Linie durch die vielen Nur-Flug-Bucher zustande, die mehr
als 50 Prozent der Palma-Gäste ausmachen. Damit flöge Air Berlin
gegen den Trend, denn das Geschäft der deutschen Reiseveranstalter
liege gegenwärtig deutlich im Minus. Hunold begründet das so: „Das
Image der Insel hat in Deutschland sehr gelitten. Die
Provinzregierung hat in ihrer Öffentlichkeitsarbeit alle nur
denkbaren Fehler gemacht. In Deutschland hat sich der Eindruck
verfestigt, dass Gäste nicht mehr willkommen sind. Außerdem steht
Mallorca inzwischen in dem Ruf, eine teure Insel zu sein.
Die leidige Ecotasa ist die Krönung der Negativ-Kampagne. Der
mallorquinische Tourismus sägt sich damit selbst den Ast ab, auf
dem er sitzt.” Für Hunold ist diese Entwicklung umso bedauerlicher,
als seine Zahlen noch gut sind, aber nicht mehr das Wachstum
früherer Jahre erreichen. Gegenüber 2000/2001 konnte Air Berlin im
abgelaufenen Winterhalbjahr die Passagierzahlen von 476.234 auf
543.662 steigern. 2001 war bislang das erfolgreichste Spanien-Jahr
in der Geschichte des Unternehmens, mit 1.723.743 Gästen wurde die
Airline Marktführer unter den deutschen Ferienfliegern und steht in
der Airport-Gesamt-Statistik auf Rang drei. Im März 2002 erreichte
man sogar den ersten Platz.
Im Sommer bietet Air Berlin durchschnittlich 160 Verbindungen
zwischen 18 deutschen Flughäfen und Mallorca, so viele wie keine
andere deutsche Gesellschaft. Von elf deutschen Städten gibt es
tägliche Flüge, neu im Programm ist München.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.