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Im April will die spanische Küstenbehörde mit der Aufschüttung der Strände auf Mallorca und Ibiza beginnen, die bei den heftigen Stürmen im November stark gelitten haben. Bei einem Treffen mit dem Chef der „Demarcación de Costas”, Fernando Garrido, befürworteten die Bürgermeister der Gemeinden im Nordosten Mallorcas die künstliche Regeneration der Playas.

Garrido erklärte den Bürgermeistern von Santa Margalida, Muro, Alcúdia und Pollença, dass geplant sei, 300.000 Tonnen Sand vom Meeresgrund bei Cap de ses Salines (südlich von Mallorca) zu entnehmen. Davon sollen 230.000 Tonnen in den Badeorten an der Nordostküste Mallorcas, an der Playa de Muro und am Strand von Can Picafort, landen. Auch die Cala Sant Vicenç soll eine geringe Menge Sand erhalten. Laut Mitarbeitern der Küstenbehörde soll die geplante Sandentnahme ausreichen, um die Sandverluste der vergangenen zehn Jahre auszugleichen. Man gehe davon aus, dass die Regeneration die nächsten zehn Jahre vorhalten soll. Die spanische Zentralregierung lässt sich die Aktion 3'37 Millionen Euro kosten.

Der Beamte aus Madrid unterstrich, dass Studien erstellt worden seien. Die sollen belegen, dass durch die künstliche Aufschüttung kein ökologischer Schaden angerichtet werde. Alle Arbeiten würden mit dem größtmöglichen Respekt vor der Umwelt durchgeführt werden.

Onofre Rullàn, Generaldirektor der balearischen Küstenbehörde, sagte, dass seinem Amt weder eine Benachrichtigung über die geplante Aufschüttung noch eine Umweltverträglichkeitsstudie zugegangen sei. Das balearische Umweltministerium hat sich aus ökologischen Gründen mehrfach gegen eine künstliche Strandaufschüttung ausgesprochen. Rullàn befürchtet, dass Madrid die Sandentnahme vom Meeresgrund bei ses Salines als Notfallmaßnahme durchführen will, um so die nötigen Umweltverträglichkeitsstudien zu umgehen. Dennoch gehe er nicht davon aus, dass die Arbeiten durchgeführt werden, ohne die Balearenregierung zumindest davon zu unterrichten.

Nach Ansicht der Bürgermeister von Muro und Santa Margalida sind die Strandaufschüttungen in ihren Gemeinden absolut notwendig. Sie drängten darauf, dass sie noch vor Beginn der Sommersaison erledigt werden. Laut dem Chef der spanischen Küstenbehörde soll am 1. April in Ibiza mit der Aufschüttung begonnen werden. Eine Woche später werde es in der Bucht von Alcúdia weiter gehen. Vorher verfüge man noch nicht über das nötige Spezialboot aus Deutschland.