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Mallorca ist für viele Deutsche und Europäer der ideale Ort für einen aktiven Ruhestand. Aber was geschieht, wenn die Gesundheit nicht mehr mitmacht oder der Partner stirbt? Nicht wenige ausländische Senioren werden dann zu Pflegefällen.

Josefina Santiago Rodríguez, Direktorin des balearischen Sozialinstituts Ibas, stellte beim Residentenkongress des ,,Circulo Europa” die Ergebnisse einer Umfrage unter Senioren vor. Forscher der Universität der Balearen haben dazu auch ausländische Residenten über 65 Jahren befragt.

Daraus ergab sich, dass viele europäische Senioren wieder zurückkehren, wenn gesundheitliche Probleme auftreten oder der Partner stirbt. Denn ab 80 sinkt der Anteil der ausländischen Bevölkerung rapide, auch die Zahl von Witwen ist auffällig niedrig.

Nur jeder fünfte beherrscht Spanisch, zwei von drei leben mit einem Partner zusammen. 90 Prozent gaben an, Freunde auf der Insel zu haben, auch wenn sie diese nicht sehr häufig treffen. Dafür haben die meisten (80 %) ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn.

Ökonomisch geht es der großen Mehrheit gut oder sehr gut, aber 17'5 Prozent räumen Probleme ein. 40 Prozent fühlen sich bei guter Gesundheit, 53 Prozent geben leichte Probleme zu und sieben Prozent bezeichnen ihren Gesundheitszustand als schlecht, wobei Frauen sich kranker fühlen als Männer. Drei Viertel sind ohne Hilfe mobil, aber sechs Prozent brauchen Pflege.

Die Ibas-Chefin hält sich bei ihren Schätzungen über die Anzahl potentieller Klienten für die balearischen Sozialdienste an die Schätzungen des Geografie-Professors Pere Salvà und kommt so auf knapp 20.000 Ausländer über 65. Wenn davon sechs Prozent Pflege brauchen, sind das immerhin 1200 Menschen.