Blick auf das Restaurant es Canyis. | Pere Bergas

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Eine Familie, ein Ort und 70 Jahre Geschichte. Gegenüber dem Strand Platja d’en Repic in Port de Sóller liegt das Familienrestaurant Es Canyís, das Ende Juni sieben Jahrzehnte alt wurde. Seine Gründer waren Mateu Frontera und Maria Bernat, ein Ehepaar aus Sóller, das in den 1930er Jahren nach Frankreich emigriert war. Es ließ sich in der Stadt Rouen in der Normandie nieder und betrieb einen Handel mit Obst und Gemüse. Als Tochter Anita zur Welt kam, kehrte das Paar nach Sóller zurück.

„In den 1950er Jahren kauften meine Urgroßeltern das Grundstück in Es Canyís. Und wie meine Urgroßmutter weiter erzählte, wurde das Lokal 1954 während der Feierlichkeiten zum Tag des Heiligen Sant Pere eröffnet. Somit haben wir seit 70 Jahren an ein und demselben Ort geöffnet”, sagt Anaïs Perrotte, Konditorin und vierte Generation des Familienbetriebes.

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Damals sei das Lokal nur eine Weinlaube mit einem Schattendach aus Schilf, „Canyís”, gewesen. „Von daher der Name des Restaurants.” Ursprünglich hatten die Urgroßeltern die Idee, dort ein Souvenirgeschäft mit Olivenholzwaren aufzuziehen. Das währte nur einen Monat. Denn fast jeder Kunde wünschte etwas zu trinken. Bald darauf fragten sie auch nach Essen, und so begann das Ehepaar ganze Töpfe mit Schnecken zuzubereiten. „Das Rezept haben wir bis heute beibehalten.”

Anaïs Perrotte weiß weitere Kuriosa zu berichten: Damals haben Krabben nur halb so viel gekostet wie das Huhn. „Heute ist das unmöglich”, erinnert sich die Gastronomin mit einem Lachen.

1968 errichtete die nächste Generation das Gebäude, in dem sich heute das Restaurant befindet. Damals spezialisierten sich die Betreiber auf mediterrane Küche: Paellas, Reisgerichte. Fleisch und Fisch sind die Stars der Speisekarte. Nicht zu vergessen die hausgemachten Desserts, unter ihnen das berühmte „Isla Flotante”, eine Vanillecreme, ähnlich wie Pudding, mit Baiser und Karamell, sagte Perrotte stolz. „Das ist ein sehr altes Dessert, das aus Frankreich stammt. ‚Beigebracht’ hat es mir mein Großvater!”