Die vegane und vegetarische Küche besteht nicht nur aus reinem Gemüse und Obst. Der Kreativität sind mittlerweile keine Grenzen mehr gesetzt. | Ultima Hora

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Die typische Streichwurst Sobrassada gehört zur mallorquinischen Esskultur für viele Gourmets einfach dazu. Wer sich vegetarisch oder sogar vegan ernährt, hat es oftmals in den Restaurants nicht leicht. Denn nicht selten standen in der Vergangenheit für solche Gäste nur frittierte Pommes und Salat zur Auswahl. Doch in den vergangenen Jahren hat sich das Angebot für Vegetarier und Veganer auch auf Mallorca erheblich verbessert. Milch- und Käsealternativen sind in vielen Hotels mittlerweile an der Tagesordnung. Und auch in der Gastro-Szene setzen viele Lokale auf eine entsprechende Speisekarte.

Ruhezone und gleichzeitig der kulinarische Hotspot für Veganer, das ist das Restaurant Temple Natura. Wer sich in der vor allem im Hochsommer trubeligen Hauptstadt Palma nach Ruhe sehnt, kann es sich in dem tropisch angelegten Garten des Lokals gutgehen lassen. Der Innenhof bietet Platz für rund 20 Tische. Ein großer Baum in der Mitte sorgt zudem für ausreichend Schatten. Für Inhaber Alejandro Jaramillo stehen die Natur und ihre Ressourcen im Vordergrund. „Mittlerweile bieten wir ausschließlich vegane Speisen an, vorher gab es auch vegetarische Gerichte. Das ist für unsere Erde am nachhaltigsten. Die Mehrheit unserer Produkte stammt direkt von der Insel.” Übrigens: Für alle Sobrassada-Fans gibt es dort eine vegane Alternative. Diese besteht aus einer getrockneten Tomatenpaste und schwarzem Sesam. Dazu empfiehlt sich an heißen Tagen eine selbstgemachte Limonade aus Minze, Zitrone, Limette, Orange, Kirschen und Rohrzucker.

Neben der veganen Sobrassada-Option gibt es noch ein weiteres Highlight aus der spanischen Küche. Die besonders bei Touristen beliebte Knoblauchcreme Aioli gibt es hier ganz ohne tierische Zutaten. Des Weiteren stehen hausgemachter Hummus, belegte Brote mit Tofu und Seitan (Weizeneiweiß mit fleischähnlicher Konsistenz), veganes Chili sowie Burger auf dem Speiseplan. Die Vorspeisen kosten zwischen neun und zwölf Euro, Hauptspeisen schlagen mit etwa 15 Euro zu Buche.

Nur zwei Minuten Fußweg von der Plaça Major entfernt, befindet sich das Restaurant Plaer Natural auf der quirligen Plaça de la Quartera. Vor allem im Sommer spiegelt der kleine Platz die spanische Lebensfreude wider. An lauen Sommerabenden lassen sich hier diverse vegetarische Gerichte genießen. Das Tagesmenü mit drei Gängen kostet etwa 15 Euro, das Angebot mit zwei Gängen gibt es für rund 11 Euro. Neben einigen vegetarischen und veganen Speisen wie Burger, Gazpacho, Lasagne mit Seitan, Tacos oder gefüllter Blätterteig mit Gemüse, werden in dem Lokal natürliche Weine von Solodevino serviert.

Im Herzen von Palmas Altstadt, versteckt in einer kleinen Gasse und nur wenige Meter von der belebten Einkaufsstraße Jaume III entfernt, liegt das Restaurant Santosha. Das bunt angestrichene und modern eingerichtete Lokal ist vor allem ein Treffpunkt für Yoginis und Yogis aus aller Welt. Neben Pancakes, belegten Broten, Salaten, Suppen und Tacos gibt es auch hier ein täglich wechselndes Tagesgericht für 11,50 Euro. Dieses Restaurants bietet nicht nur vegetarische und vegane Speisen an. So stehen auch Gerichte mit Bio-Schweinefleisch oder Lamm auf der Karte.

Nur wenige Gehminuten vom Hafen entfernt, in Palmas gastronomischen Viertel Santa Catalina, lädt das Restaurant EcoVegetaria zum Verweilen ein. Das Lokal war das Erste in Palma, das vom balearischen Rat für ökologisch landwirtschaftliche Produktion (CBPAE) ausgezeichnet wurde. Der Gast kann in dem Lokal zwischen zwei täglich wechselnden Tagesmenüs wählen. Der Mittagstisch bestehend aus zwei oder drei Gängen inklusive Möhren-Aioli wird je nach Zutaten für rund 15 Euro angeboten. Auf der Speisekarte stehen unter anderem Makkaroni mit Soja-Bolognese oder Tofu nach indischer Art mit Kokosnuss, Blumenkohl und Reis. Wer in der Inselhauptstadt wohnt, kann sich das Essen auch nach Hause liefern lassen.

Für alle, die es etwas edler mögen, ist das Restaurant Botànic, das sich in dem Luxushotel Can Bordoy Grand House & Garden befindet, eine empfehlenswerte Anlaufstelle. Unter der Leitung des mallorquinischen Küchenchefs Andrés Benítez führt das Restaurant das Gastronomiekonzept der sogenannten Plant Forward Küche. Dabei stehen pflanzenbasierte Gerichte im Mittelpunkt. Die Plant Forward Cuisine ist allerdings nicht komplett vegetarisch oder vegan, Fleisch oder Fisch spielen aber nur eine Nebenrolle. So stehen zum Beispiel Lauch, kandiert, mit schwarzer Trüffel-Hollandaise, Botifarrón-Duxelle und Garam Masala oder Karotte in Ceviche mit Orange, Garnellen-Tartar aus Sóller, Staudensellerie, Koriander und Paprika auf der Speisekarte.

Neben den zahlreichen Restaurants, die sich auf die vegane und vegetarische Küche spezialisiert hat, bietet mittlerweile beinahe jedes Restaurant vereinzelt Fleisch- und Fischlose Optionen an. Fazit: Um die Inselhauptschaft kulinarisch zu erleben, muss es nicht immer die klassische Schweine-Sobrassada sein, es gibt genug grüne Alternativen.