„Die Balearen waren für mich immer etwas Besonderes”, sagt Rosa-Violán. „Ich war häufig mit Familie und Freunden da. Die Erlebnisse und Erinnerungen haben mich auch bei der Wahl der Farben, der Stoffe und der Möbel für die neue Bar inspiriert. Wir wollten, dass das Design genau diese Entspannung ausstrahlt, die jeder spürt, der die Insel betritt.” So entstand die „Bar der Künstler”. Das kommt natürlich nicht von ungefähr. Dahinter steht die Geschichte vom Gründer des ersten St. Regis in New York. Oberst John Jacob Astor IV nämlich hatte ein besonderes Faible: Er organisierte leidenschaftlich gern gesellschaftliche Events mit Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur aus aller Welt. Sein Hotel wurde zu einem Ort der künstlerischen Begegnungen. Und dafür ist auch Mallorca berühmt: als Rückzugsort für Künstler wie Frédéric Chopin oder Joan Miró und für Intellektuelle wie George Sand, Jorge Luis Borges oder Agatha Christie. Warum also nicht beides verbinden, dachte sich Rosa-Violán und schuf die „bar de artistas” im St. Regis.
Design darf nicht zu aufdringlich, nicht zu schrill, muss vielmehr zugänglich sein. So lautet die Devise des Innenarchitekten. „Zudem wollten wir dem treu bleiben, was die Insel für uns bedeutet. Also haben mein Team und ich die farbenfrohen, dabei frischen Stoffe wie Leinen und die für die Insel so charakteristischen Zungenstoffe mit einheimischen, authentischen Materialien wie Holz und Stein kombiniert und dazu weitere Materialien gewählt, die zu dieser Natürlichkeit passen.” Bei den Farben überwiegen Olivtöne aus der Natur sowie die Rot- und Rosétöne der mallorquinischen Erde und der Sonnenuntergänge. Ockertöne setzen frische Akzente. Auch sie eine Hommage an die Insel.
Und wohin man schaut: Kunst. Besonderer Blickfang etwa ist das große Wandgemälde von Ramón Enrich, direkt hinter der Bar. Am besten also lehnt man sich lässig an die Theke und lässt sich einen „Red Snapper” kredenzen. Schließlich ist die Bar nicht nur Herzstück eines jeden St. Regis-Hotels auf der ganzen Welt, sie ist auch für ihre Cocktails berühmt. Allen voran: „Bloody Mary” alias „Red Snapper”. Es war Fernand Petiot, der bekannte Barkeeper der King Cole Bar im St. Regis New York, der das Rezept 1934 für „Bloody Mary” perfektionierte und den Drink in „Red Snapper” umbenannte. Denn der Name „Blutige Mary” schien doch etwas gewagt. Die noble Klientel des Hotels sollte sich in keinem Fall in irgendeiner Form beleidigt fühlen können, die vornehmen Ladies natürlich am allerwenigsten.
Jedes Hotel hat dabei seine eigene Interpretation des blutroten Cocktails, so viel Individualität muss sein. Im Mardavall, im Besitz von Arabella Hospitality und von Marriott gemanagt, leuchtet daher der „Mardavall Red Snapper” in den Gläsern. Seine Besonderheit: Er enthält nicht nur den klassischen Schuss Tabasco und Worcestersauce, sondern auch würzige Noten vom Flor de Sal d'es Trenc aus Ses Salines. Lokalkolorit also selbst beim coolen Longdrink. Serviert wird er mit gebratenen Pimientos de Padrón.
Aller guten Dingen sind … zwei. Zum Jubiläum ist auch gleich noch das Sterne-Restaurant Es Fum komplett umgestaltet worden. Sein nagelneues Design stammt vom Londoner Architekturbüro HKS. Und auch hier spielt Kunst eine bedeutende Rolle. Darunter sind Arbeiten einheimischer Künstler wie ein Wandteppich von Adriana Meunié oder Skulpturen von Joan Bennàsar aus der Reihe „Les menades del mar d’avall”. Die großen Figuren grüßen von der Terrasse.
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