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"Er ist einfach der große spanische Weißwein“, sagt Weinkenner, Galicier und Tourismus-Urgestein Antonio Seijas über den Albariño. Der edle Tropfen stammt aus dem Norden Spaniens und hat seinen Weg natürlich auch nach Mallorca gefunden. Am Mittwoch, 8. Mai, findet zum 23. Mal das Albariño-Festival in Palma statt. 80 verschiedene Marken des Weißweins aus Galicien können von 17 bis 21.30 Uhr im „El Náutico”, dem Restaurant des Real Club Náutico von Palma.

40 Bodegas aus dem Norden Spaniens stellen sich vor, sie nehmen vor Ort auch Bestellungen entgegen. Initiator des Festivals ist Antonio Seijas, der sich als kulinarischer Botschafter seiner Heimatregion versteht. Die Zusammenarbeit erfolgt mit dem Rathaus von Cambados in Galicien. Seijas gehörte das Hotel Cristóbal Colón an der Playa de Palma.

Eintritt wird nicht erhoben, auch die Weine können kostenfrei probiert werden. Allerdings wird um eine Spende von fünf Euro gebeten, das Geld kommt dem Obdachlosen-Projekt „Es Refugi” zugute. Im vergangenen Jahr verkosteten 1000 Besucher die Weine und so kam ordentlich Geld für den guten Zweck zusammen.

Doch was macht diesen Weißwein so außergewöhnlich? „Es ist ein leichter Tropfen von hoher Qualität“, schwärmt Seijas, der beinahe sei ganzes Leben auf Mallorca verbrachte, doch seine Wurzeln in der nordspanischen Küstengegend Mariña Lucense (Lugo) hat. Er empfiehlt, den Albariño wegen der warmen Temperaturen auf elf bis zwölf Grad gekühlt zu genießen. „In Galicien wird er nicht so kalt getrunken, dort ist das Klima aber auch frischer.“ Er eignet sich als Aperitif, Begleiter zu Pintxos und Tapas sowie perfekt zu Fisch und Meeresfrüchten. „Mit Muscheln beispielsweise ist er ein Gedicht“, schwärmt der ehemalige Hotelier.

Albariño heißt übersetzt „die kleine Weiße vom Rhein“ und wird in Nordspanien und Portugal angebaut. Er trägt hierzulande die Herkunftsbezeichnung Rías Baixas, erklärt das Tourismus-Urgestein.

Die Herkunft der Rebsorte ist noch nicht gänzlich geklärt. Es wird seit Längerem vermutet, dass er mit dem Riesling verwandt sei. „Die Zisterzienser sollen die Rebstöcke im zwölften Jahrhundert aus Frankreich beziehungsweise auch Deutschland mitgebracht und entlang des Jakobsweges angepflanzt haben“, erklärt Seijas die Legende. Wissenschaftliche Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass der Albariño seinen Ursprung vielmehr in Galicien selbst hat beziehungsweise eine Verwandtschaft zu den Sorten Sauvignon Blanc, Pinot Blanc, Malvasia Fina oder Petit Manseng besteht.

Die Rebsorte wurde in den Jahrhunderten des Anbaus immer mehr verfeinert, in Galicien soll es allerdings vereinzelt noch Rebstöcke geben, die 200 Jahre alt sind. Die Reben wachsen häufig an einer Pergola. Der Albariño wird gern als junger Wein getrunken, in Portugal verwendet man die Sorte für den Vinho Verde. „Der Albariño schmeckt einfach jedem“, sagt Antonio Seijas überzeugt.