Die prominentesten Gäste waren die dänische Regisseurin und Drehbuchautorin Lone Scherfig, der US-amerikanische Kameramann Ed Lachmann und die Schauspielerin Nastassja Kinski, die jeweils einen Ehrenpreis für ihre Karriere erhalten haben. Zu ihnen gesellte sich der schwedische Filmemacher Ruben Östlund, der mit "Triangle of Sadness" dieses Jahr die Goldene Palme von Cannes gewann. Bei der Gala war der Film zum ersten Mal auf Mallorca zu sehen.
Der prominente Film und die illustren Preisträger spiegelten wider, was Festival-Direktorin Sandra Lipski als "neue Ära, in die das Festival eintritt", bezeichnete. Sie betonte die "neue Ausrichtung der Veranstaltung" und dankte für die Unterstützung auf der Insel.
Eine der Überraschungen für das heimische Publikum war Antonio de la Torre, der Schauspieler, der für sich die meisten Nominierungen des spanischen Filmpreises Goya beanspruchen kann – ausgezeichnet wurde er mit zwei dieser Preise. Im Teatre Principal überreichte er Lone Scherfig den Evolution Vision Award 2022. Scherfig dankte es dem Festival, "das in die Pubertät kommt", indem sie ihm eine große Zukunft prophezeite.
Ihr folgte Ed Lachman, der aufgrund eines Unfalls, bei dem er sich die Hüfte gebrochen hat, auf den Rollstuhl angewiesen war und seinen Preis mit großer Rührung entgegennahm. Der Kameramann, der unter anderem mit Regisseuren wie Wim Wenders, Werner Herzog und Paul Schrader zusammengearbeitet hat, sagte: "Ich wollte schon immer nach Mallorca kommen, und das ist jetzt die beste Ausrede."
Komplettiert wurde das Trio durch Nastassja Kinski, bekannt durch ihre Rollen in Roman Polanskis "Tess" und Wenders "Paris, Texas". Die deutsche Schauspielerin erhielt als Erste den von der Mallorca Film Commission verliehenen Mallorca Film Award. Kinski widmete die Auszeichnung ihrer Mutter und bezeichnete den Preis als "Hoffnung".
Auch zwei Politiker kamen zu Wort. Andreu Serra, Dezernent für Tourismus im Inselrat von Mallorca, lobte das Festival als "Schaufenster der Insel" und versprach, es auch weiterhin zu unterstützen. Zudem richtete Miquel Company, balearischer Landesminister für europäische Fonds, Universität und Kultur einige kurze Worte an die Anwesenden.
Bevor zur Krönung des Abends "Triangle of Sadness" vorgeführt wurde, stimmte Regisseur Ruben Östlund auf sein nicht ganz ekelfreies Werk ein, in dem er bei rauer See reihenweise die Mägen von Kreuzfahrtpassagieren rebellieren lässt. Indem er die Zuschauer in ein launiges Rollenspiel einbezog, zeigte er seine Qualitäten als Entertainer.
Bis Dienstag, 1. November, werden auf dem Evolution Film Festival 127 Filme präsentiert: lokale und internationale Produktionen aus 24 Ländern, Kurz- und Langfilme, Spiel- und Dokumentarfilm, ebenso Musikvideos – 89 Spanien-, 17 Europa- und 21 Weltpremieren. Beim Finale im Kongresspalast von Palma werden dann die Preisträger gekürt. Außerdem wird ein weiterer Ehrenpreis vergeben. Er geht an die katalanische Schauspielerin Laia Costa. International bekannt wurde sie durch ihre Titelrolle in dem deutschen Spielfilm "Victoria", für die sie 2015 als erste Spanierin überhaupt mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. In ihrer jüngsten Rolle in "Cinco lobitos" kann man sie einen Tag zuvor um, 19.30 Uhr im Cine Ciutat sehen.
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