Am Mittwoch ist das Evolution Mallorca International Film Festival gestartet. Bis Dienstag, 1. November, werden 127 Filme aus 24 Ländern gezeigt. MM präsentiert eine Auswahl:
„Dreaming Walls: Inside The Chelsea Hotel” Donnerstag, 27. Oktober, 20 Uhr, Cine Ciutat
Der belgisch-französisch-US-amerikanisch-niederländisch-schwedische Dokumentarfilm hatte vergangenen Februar bei der Berlinale Weltpremiere. Er handelt von dem legendären Hotel Chelsea, in dem einst die Kulturboheme New Yorks abstieg und das nun nach achtjähriger Sanierung ein Luxushotel werden soll.
Seine 51 verbliebenen Bewohner im fortgeschrittenen Alter blicken teils mit Erleichterung, teils mit Sorge auf das Ende der Arbeiten. Denn der damit verbundene Wandel heißt auch, dass die Bewohner kapitalistischen Interessen untergeordnet werden ...
„Paris, Texas” Donnerstag, 27. Oktober, 20.30 Uhr, Sala Augusta
Auch für die Vorführung von Wim Wenders Roadmovie von 1984 gibt es einen triftigen Grund. Neben Harry Dean Stanton spielte Nastassja Kinski die Hauptrolle. Bei der Opening-Gala des Festivals wird die Schauspielerin den ersten Mallorca Film Award entgegennehmen, der von der Mallorca Film Commission vergeben wird.
Auf einer verwaisten Insel trifft eine junge Frau (Salber Lee Williams) auf drei Fremde (Pit Bukowski, Timo Fakhravar und Carmen Molinar). Sie scheinen schon ewig hier zu leben und ein Geheimnis zu hüten. Der Film des deutschen Regisseurs Roman Toulany entstand während der Pandemie auf einem wie leergefegten Mallorca.
Dass Batmans Gegenspieler drei Jahre nach seiner Premiere nun noch einmal in Palma zu Ehren kommt, hat einen besonderen Grund: Nach der Vorführung wird der Kameramann des Films, Lawrence Sher, der gerade mit den Dreharbeiten zu „Joker 2” beschäftigt ist, live aus Hollywood zugeschaltet und steht aus der Ferne für Fragen zur Verfügung.
Bei dem Historiendrama der österreichischen Regisseurin steht die alternde Kaiserin Elisabeth von Habsburg (Vicky Krieps) im Mittelpunkt. Weil Sisi in die Jahre gekommen ist, droht sie ihr Image als Schönheitssymbol und Modeikone zu verlieren, weshalb sie in eine tiefe Sinnkrise stürzt. Der Film wurde dieses Jahr bei den Festspielen in Cannes uraufgeführt. Hauptdarstellerin Vicky Krieps wurde dort mit dem Darstellerpreis der Sektion „Un Certain Regard” ausgezeichnet. Im September wurde er als österreichischer Kandidat für die Oscarverleihung 2023 ausgewählt.
„Call Jane” Freitag, 28. Oktober, 21.30 Uhr, Cine Ciutat
Das Filmdrama der amerikanischen Regisseurin Phillis Nagy ist in den USA aktueller denn je. Ein Kollektiv an Frauen hilft in den 1960ern anderen Frauen bei Abtreibungen, die damals in den USA illegal waren. Auch Joy (Elizabeth Banks) muss diese Hilfe in Anspruch nehmen, weil ihr eigenes Leben auf dem Spiel steht.
„A not so perfect wedding” Samstag, 29. Okotber, Kurzfilmblock, 17 Uhr, CineCiutat
Becky (Eva Watscharska, die auch das Buch schrieb und den Film produzierte) plant ihre Hochzeit seit sie ein kleines Mädchen ist. Endlich ist es so weit, der große Tag ist gekommen. Doch ausgerechnet ihre Liebsten machen alles kaputt. Entstanden ist die romantisch-böse Komödie auf Mallorca. Regie führte Vincenzo Carbone. Die Darsteller neben Watscharska: Serap Demirag, Carmen Molinar, Aegina de Vas, Kathleen Bendelack, Carlos Magnusson, William Fernández und Jaume Torres. Das gesamte Team wird bei der Vorführung anwesend sein.
Der Film des deutschen Regisseurs André Szardenings wurde auf Ibiza gedreht. Er handelt von dem 21-jährigen Bruno (Julius Nitschkoff), der mit seiner nur 15 Jahre älteren Mutter (Lana Cooper) in Spanien lebt. Als ihre neue Freundin Hannah (Karin Hanczewski) in den gemeinsamen Bungalow einzieht, steht Bruno vor einer existenziellen Entscheidung.
„Take The Night” Samstag, 29. Oktober, 19.30 Uhr, Cineciutat
Der Krimi, des US-Regisseurs Seth McTigue handelt von Geschwisterrivalität und Familiengeheimnissen. William engagiert Verbrecher, um die Entführung seines jüngeren Bruders Robert vorzutäuschen. Aber die Kriminellen haben ihre eigenen Pläne. Die Brüder müssen ihre Rivalität beiseiteschieben, wenn sie das Familienvermögen retten wollen.
In dem spanischen Spielfilm von Alauda Ruiz de Azúaxto spielt Laia Costa die junge, noch unsichere Mutter Amalia. Als ihr Partner aus beruflichen Gründen für mehrere Wochen wegmuss, fährt sie zu ihren Eltern, um sich von ihnen unterstützen zu lassen. Doch dann wird ihre Mutter plötzlich krank. Amalia muss eine ganz andere Rolle übernehmen und erkennt, dass sie auch als Mutter immer Tochter bleibt. In dem Film treffen auch die Rollenbilder von Müttern verschiedener Generationen, von der Hausfrau und der berufstätigen Mutter aufeinander. Der Film hatte vergangenen Februar auf der Berlinale Weltpremiere und war als bester Erstlingsfilm nominiert.
Der Abschlussfilm des Festivals ist ein Teen-Drama. Die Handlung dreht sich um Carla (Carla Quílez), ein 14-jähriges schwangeres Mädchen, das in einem Zentrum für Teenager-Mütter untergebracht ist, wo sie mit anderen Teenager-Klassenkameradinnen Raki, Estel, Claudia, Jamila und Sheila abhängt.
Darüber hinaus muss sie mit den Wechselfällen ihrer angespannten Beziehung zu ihrer Mutter Penélope fertig werden. Für Regie und Drehbuch zeichnete sich Pilar Palomero verantwortlich. Für ihren Debütfilm „Las niñas” war sie 2020 mit dem spanischen Filmpreis Goya für die beste Nachwuchsregisseurin und das beste Drehbuch ausgezeichnet worden.
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