Nun konnte er mitteilen: Das Festival findet von Samstag, 8. August, bis Samstag, 29. August, im Claustre de Sant Domingo statt. Freilich zurechtgestutzt in jeder Hinsicht. Um sich an die sogenannte „Neue Normalität“ anzupassen, musste die erlaubte Zahl des Publikums und der auftretenden Musiker reduziert werden.
Zudem wurde das Programm auf fünf Konzerte im Kammerformat eingedampft, die an den vier Samstagen des Augusts und einem Donnerstag stattfinden werden. Es sei unmöglich gewesen, die Anwesenheit einiger ausländischer Künstler zu garantieren, begründet Cifre das reduzierte Festival. Vor allem aber liege dies an der Kürzung des Gemeindebudgets: Dieses Jahr sei ein sehr wichtiger Teil des Etats, der im Haushalt für Festivals oder Kultur ausgewiesen war, an die Sozialdienste umgeleitet worden, um die zahlreichen Hilfsersuchen im Zuge der Coronakrise bewältigen zu können.
Trotz aller Einschränkungen ist der Gemeinde ein attraktives Programm gelungen. Eröffnet wird das Festival am 8. August vom Sinfonieorchester der Balearen unter der Leitung von Pablo Mielgo. Im Claustre de Sant Domingo werden die Sinfoniker die „Lieder eines fahrenden Gesellen“ und die 4. Sinfonie von Gustav Mahler in Kammerversion aufführen. Solisten sind der Bariton José Antonio López und die Sopranistin Irene Mas.
Marco Mezquida ist ein menorquinischer Pianist, der keine Scheu vor musikalischen Grenzüberschreitungen hat. Am Donnerstag, 13. August, wird er in Pollença seine „Beethoven Collage“ präsentieren. Mit klassischen Werken Beethovens, freier Improvisation, Jazz, Flamenco und Latino-Rhythmen will er an den 250-jährigen Geburtstag des Komponisten erinnern. Der Erlös aus dem Konzert geht an die Sozialdienste der Gemeinde.
Über David Fray schrieb die „Welt“: „Der Franzose ist das Musterbeispiel des denkenden Pianisten.“ Der Virtuose, der mit den international renommiertesten Orchestern und Dirigenten zusammengearbeitet hat, wird am 15. August in Pollença Werke von Mozart und Schubert interpretieren.
Opernarien stehen am 22. August auf dem Programm. Dargebracht werden sie von der moldawischen Sopranistin Valentina Nafortina, die derzeit an der Wiener Staatsoper unter Vertrag steht, und von dem französischen Pianisten Yohan Hereau. Der Klavierabend von Fray und der Auftritt von Nafortina und Hereau sind die einzigen beiden Konzerte, die vom ursprünglichen Festivalprogramm beibehalten werden konnten. Gleichwohl mussten auch sie der „Neuen Normalität“ angepasst und in ihrer Dauer verkürzt werden. Denn erlaubt sind derzeit nur Konzerte von maximal einer Stunde und ohne Pause.
Am 29. August wird Il Giardino Armonico unter der Leitung seines Gründers, Giovanni Antonini, das Festival mit Werken venezianischer Barockkomponisten beenden. Das Ensemble, das historische Instrumente spielt, war ebenfalls Teil des Programms vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie. Allerdings sollte es damals noch in Vollbesetzung auftreten. Stattdessen ist nun jede Instrumentenstimme nur solistisch besetzt.
Sämtliche Konzerte beginnen um 22 Uhr. Die Eintrittspreise liegen je nach Veranstaltung zwischen 16 und 30 Euro. Weitere Informationen und Ticketverkauf: festival pollenca.com .
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