Durch diese Zeit, mit der die Jahrzehnte vor und nach der Wende von 19. zum 20. Jahrhundert bezeichnet werden, führen an diesem Abend die Sopranistin Andrea Oswald, der Bariton Tohru Iguchi, die Flötistin Anne-Cathérine Heinzmann und der Pianist Gerold Huber. Je nach Stück werden sie in wechselnder Besetzung auftreten.
Wie immer diese gerade aussieht, Gerold Huber könnte aus seiner Sicht eigentlich stets von einem eingespielten Team reden. Mit Iguchi habe er einige Jahre intensiv zusammengearbeitet, erzählt er. Damals hatte der Pianist an der Hochschule für Musik in Würzburg eine Professur als Liedbegleiter begonnen, während der japanisch Bariton dort ein Master als Lied-Sänger abschloss. Mit Andrea Oswald tritt er ebenfalls häufig auf – die Sopranistin ist seine Frau. Und über Heinzmann sagt er: „Wir haben jetzt erst ein Konzert zu dritt gehabt, Mozarts Klavierkonzert und dann Flötenstücke mit Orchester. Sie spielt umwerfend toll.“
So vertraut ihm seine Kollegen sind, so neu ist da Repertoire für ihn. „Gesang mit einem dritten Instrument ist schon eine Kuriosität. Und mit Flöte erst recht“, erklärt Huber und fügt hinzu: „Es ist wahnsinnig interessant für mich, neue Bereiche innerhalb meines Repertoires kennenzulernen. Die Möglichkeiten dafür gibt es sonst kaum.“
Aus dem Munde von Huber wirkt dies fast ein bisschen überraschend. Denn der Pianist ist ein international renommierter Liedbegleiter. Unter anderem arbeitete er mit Bernarda Fink, Diana Damrau und Maximilian Schmitt zusammen. Bekannt ist er aber vor allem als Klavierpartner des Baritons Christian Gerhaher. Beide stammen aus Straubing, beide studierten an der Münchner Musikhochschule Liedgesang bei dem Pianisten Helmut Deutsch, beide arbeiten sie seit rund 30 Jahren als Duo zusammen, das mit bedeutenden Preise ausgezeichnet wurde. „Das sind natürlich große Zufälle, aber die haben dann auch eine besondere Qualität“, meint Huber.
Nach dem Geheimnis dieser langjährigen und erfolgreichen musikalischen Partnerschaft gefragt, antwortet er: „Wir haben sehr darum gekämpft. Bis Ende 20 waren wir sehr fleißig, aber mäßig erfolgreich. Das schweißt sehr zusammen. Und wenn dann plötzlich der Knoten platzt und man etwas gemeinsam von null auf hundert erreicht hat, dann will man auch, dass sich das festigt und dass das bleibt.“
Dass er trotzdem auch andere Sänger und Sängerinnen begleitet, bezeichnet er als etwas „ganz Schönes und Interessantes“. Auf eines legt er allerdings Wert: „Mir ist wichtig, dass Sänger nicht sagen: Das Lied nehme ich auch noch mit. Aber wenn ich das Gefühl habe, dass sie sich richtig dafür begeistern, dann bin ich immer dabei, auch bei ganz jungen Sängern.“
Trotz seiner Leidenschaft für die Gattung Lied ist Huber daran gelegen, auch möglichst viel als Solist zu spielen, trotz seiner Verpflichtungen als Klavierpartner von Sängern. Er begründet dies so: „Es ist auch für einen Begleiter sehr wichtig, dass er sich solistisch präsentiert, weil das Klavierspiel umso besser ist, je mehr man alleine auf der Bühne zurechtkommen muss.“
Am 28. Oktober wird man Huber jedoch als Duo- und Triopartner erleben. Das Konzert im Auditorium beginnt um 20 Uhr. Karten für 35 Euro sind an der Theaterkasse und online auditoriumpalma.com erhältlich.
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