Der katalanische Startenor José Carreras kommt nach Mallorca. Am Samstag, 21. Juli, tritt er in Port Adriano auf, dem Nobelhafen in der Gemeinde Calvià. Begleitet wird er vom Arts Symphony Ensemble, ein Kammerorchester, dessen Musiker sonst in Ensembles wie den Sinfonieorchestern von Barcelona, Katalonien und dem Liceu spielen. Die Leitung hat David Gímenez, der ein Neffe von Carreras ist und viele seiner Konzerte dirigiert hat.
Außerdem wird die Sopranistin Sabina Puértolas mit ihm auf der Bühne stehen, die ihr Debüt als Opernsängerin vor 17 Jahren an der Mailänder Scala hatte. Während ein guter Teil ihrer Karriere noch vor ihr liegt, steuert Carreras mit 71 Jahren auf das Ende seiner nunmehr 48-jährigen Laufbahn zu. In einem Interview in der „New York Times" sagte er im vergangenen September, dass er nicht denke, dass seine Karriere als Sänger noch länger als zwei Jahre währe.
Diese Karriere begann 1970 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, und bereits in jungen Jahren debütierte der Tenor an den wichtigsten Theatern und Festivals der Welt. Im Laufe seiner Karriere arbeitete er mit Dirigenten vom Range eines Herbert von Karajan, Claudio Abbado, Riccardo Muti, Lorin Maazel, Leonard Bernstein und Zubin Mehta zusammen. Beeindruckend auch seine umfangreiche Diskographie. Sie umfasst mehr als einhundertfünfzig Aufnahmen, darunter fünfzig komplette Opern.
Selbst einem Publikum, das bis dato nichts mit diesem Genre am Hut hatte, wurde Carreras gemeinsam mit seinen Kollegen Luciano Pavarotti und Plácido Domingo bekannt. Die „Drei Tenöre“ erreichten zwischen 1990 und 2003 Hörer, deren Opernkenntnisse mit dem stimmgewaltigen Triumvirat begannen und – einiger Nachahmer zum Trotz – auch wieder endeten.
Das Projekt der „Drei Tenöre“ kam auf den Vorschlag von Carreras zustande, nachdem er eine schwere Zeit hinter sich gebracht hatte: 1987, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, erkrankte der damals 40-jährigen Sänger an Leukämie. Trotz schlechter Prognose überwand Carreras die Krankheit und kehrte auf die Bühne zurück.
Zudem gründete er die „Fundación Internacional Josep Carreras para la Lucha contra la Leucemia” mit Sitz in Barcelona. Als Präsident der Stiftung setzt er sich seither für den Kampf gegen die Leukämie ein, der in den vergangenen Jahren zunehmend in den Vordergrund trat. 2009 erklärte Carreras schließlich seinen Rückzug von der Opernbühne, kündigte jedoch an, weiter Konzerte geben zu wollen. 2014 gab es dann doch ein gefeiertes Comeback, mit der Titelrolle in der Oper „El Juez“ des österreichischen Komponisten Christian Kolonovits.
Es ist mithin ein langer Abschied, der nicht erst im vergangenen Jahr mit einer Tournee rund um die Welt begonnen hat. Bekanntlich tut das Scheiden von geliebten Dingen und Menschen weh. Und dass ihm der Gesang und die Musik mit am bedeutendsten sind, daraus hat der Startenor nie ein Hehl gemacht.
Das Konzert am Samstag, 21. Juli, in Port Adriano beginnt um 21.30 Uhr. Karten für 27 bis 260 Euro sind bei mallorcaticktes.com erhältlich sowie im Büro der Hafenmeisterei von Port Adriano, bei Discos Oh in Palma und bei Baba Discos in Inca und Manacor.
Als Mitglied der „Drei Tenöre” sang sich José Carreras auch in die Herzen von Menschen, die mit Oper sonst wenig am Hut haben.
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