Joan Miró in seinem Atelier Son Boter. 1956 ließ sich der Künstler auf Mallorca nieder, der Insel, von der seine Mutter stammte. | Foto: Planas Montanya

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Joan Miró war einer der bedeutendsten spanischen Künstler der Moderne. Und einer der geheimnisvollsten. An diesem Freitag, 20. April, wäre er 125 Jahre alt geworden.

MM stellt eine Auswahl der Kunstorte vor, an denen seine Arbeiten gratis zu sehen sind.

Für Kunstfreunde ist die „Miro Mallorca Fundació” in Cala Major ein Anlaufpunkt, den sie nicht versäumen sollten. Samstags von 15 bis 18 Uhr und jeden ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt in die Stiftung kostenfrei. 7000 Werke sind dort ausgestellt beziehungsweise im Fundus vorhanden. Sie bilden die Schaffensjahre von 1908 bis 1981 ab. Wo sich heute die Stiftung befindet, hatte Miró von 1956 bis zu seinem Tod 1983 gelebt und gearbeitet. Die Räumlichkeiten wurden vor 26 Jahren eingeweiht. Sie bestehen aus dem Edificio Moneo, der Werkstatt Sert und dem Landhaus Son Boter. Das Atelier Sert ist allerdings bis voraussichtlich Juni geschlossen. Die Miró-Stiftung ist Dienstag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr (im Sommer bis 19 Uhr) und sonntags 10 bis 15 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet (außer zu den oben genannten Zeiten) 7,50 Euro beziehungsweise 4 Euro ermäßigt. Adresse: Calle de Saridakis 29 in Palma (Buslinien 3 und 46).

miro de un rojo encendido fundacion miro

Zwölf Bronzeskulpturen sind in den königlichen Marivent-Gärten in Cala Major zu sehen. Die Arbeiten der Jahre 1969 bis 1981 stellen die Miró-Erben zur Verfügung. Die Gärten sind im Winter von 9 bis 16 Uhr geöffnet, im Sommer bis 20 Uhr (außer die Königsfamilie ist zu Besuch). Der Eintritt ist frei.

Den Platz für seine Bronzeskulptur „Monument (Monument a la dona, 1972)” suchte Miró noch persönlich aus. Sie steht zwischen dem S’Hort del Rei im Carrer Palau Reial und ist als Fotomotiv bei Urlaubern und Einheimischen sehr beliebt.

Ein Einkaufsbummel lässt sich auf der Avenida Jaume III. in Palma mit Kunstgenuss verbinden. Nahe der Kreuzung zum Paseo de Mallorca steht die Bronzeskulptur "Personnage" (1975).

Wer in Sóller ist, kann in der „Sala Miró” des Bahnhofs (Plaça d’Espanya) Gemälde und Drucke von Miró anschauen. Fahrzeiten des historischen Holzzugs in das Tramuntana-Städtchen, der allerdings kostet, finden sich unter http://trendesoller.com/.

SOLLER. ARTE. LA ESTACION DEL TREN DE SOLLER ACOGE NUEVA OBRA GRAFICA DEL PINTOR JOAN MIRO.

Weitere Infos zu Miró und seinem Wirken auf der Insel finden sich in der aktuellen Ausgabe des Mallorca Magazins (Nummer 16) oder auf E-Paper.

Und hier lesen Sie eine Kurzbiografie des Jubilars:

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20. April 1893: Joan Miró wird in Barcelona geboren als Sohn des katalanischen Goldschmieds und Uhrmachers Miquel Miró i Adzerias und seiner mallorquinischen Frau Dolors Ferrà di Oromí.

1910-1911: Miró arbeitet als Buchhalter in der Drogerie Dalmau Oliveras. Nach einem Nervenzusammenbruch und einer Typhuserkrankung gab er den kaufmännischen Beruf auf und zog zur Genesung auf den neu erworbenen Bauernhof seiner Familie nach Mont-roig bei Tarragona.

1912-1918: Bis 1915 Besuch der privaten Kunstschule „Escola d’Art“ von Francesc Galí, von 1913 bis 1918 der Zeichenakademie des „Cercle Artístic de Sant Lluc“ in Barcelona. 1918 erste Einzelausstellung von 60 Landschaftsgemälden und Stillleben in den Galerías Dalmau in Barcelona.

1919-1936: Aufenthalte in Paris und Mont-roig. 1924 schließt sich Miró der Surrealistengruppe um Louis Aragon und André Breton an, blieb jedoch Außenseiter. 1926 stirbt der Vater. 1929 heiratet Miró die aus Palma de Mallorca stammende Pilar Juncosa (1904–1995), 1930 wird die einzige Tochter Maria Dolors in Barcelona geboren.

1936-1940: Nach dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs (1936 bis 1939) lebt Miró ganz in Frankreich. Teilnahme an Gruppenausstellungen unter anderem im MoMA in New York, in den New Burlington Galleries in London sowie im spanischen Pavillon bei der Weltausstellung in Paris.

Ab 1940: Nach der Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen kehrt Miró nach Spanien zurück, zunächst nach Mallorca, dann nach Barcelona. 1944: Tod der Mutter. 1947 reist Miró erstmals in die USA.

Ab 1956: Miró lässt sich auf Mallorca in Palmas Vorort Cala Major nieder. Der Architekt Josep Lluís Sert entwirft auf dem Gelände Mirós erstes großes Atelier. Im Jahre 1958 wird der Künstler mit dem International Guggenheim Award ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld in Höhe von 10.000 US-Dollar erwirbt er das angrenzende Landhaus Son Boter, das neben dem Atelier Sert sein zweiten Atelierhaus wird.

1981: Miró übergibt einen Teil seines Besitzes als Schenkung der Stadt Palma. Aufgrund dieser Schenkung wird 1981 die Stiftung Fundació Pilar i Joan Miró gegründet, die im September des Jahres 2017 in Miró Mallorca Fundació umbenannt wird.

Dezember 1983: Miró stirbt in Palma im Alter von 90 Jahren. Er wird im Familiengrab auf dem Friedhof von Montjuïc in Barcelona beigesetzt. (mb/cls)