Hasenskulpturen aus Bronze, bei manchen Kunstliebhabern macht es da Klick: Diese Figuren sind so etwas wie das Markenzeichen des Britischen Künstlers Barry Flanagan, der 1941 in der walisischen Kleinstadt Prestatyn geboren wurde und 2009 in Santa Eulària auf Ibiza starb - an den Folgen der Amyotrophen Lateralsklerose; auch sein deutscher Künstlerkollege Jörg Immendorff, Schöpfer zahlreicher Affenbronzen, erlag dieser Erkrankung des Nervensystems.
Eine drei Meter hohe und 600 Kilo schwere Bronze-Arbeit von Flanagan kann man nun für mindestens die kommenden zwei Jahre auf Mallorca im Skulpturenpark des Museums Sa Bassa Blanca bei Alcúdia (Fundación Yannick y Ben Jakober) bewundern. Bei der Leihgabe handelt sich um einen Elefanten, dessen Schwanz fast so lang wie der Rüssel ist und auf dessen Rücken ein fauchender Puma mit erhobenen Vorderpfoten sitzt.
Flanagan nannte diese Figur "Unlikely Alliance". Übersetzen lässt sich dies als "unwahrscheinliche Allianz", aber auch als "seltsame Verbindung". Was durchaus doppeldeutig gemeint ist. Denn mit dem englischen Wort für Puma, "Cougar", werden im Vereinigten Königreich auch Frauen mit jüngeren Partnern bezeichnet.
Die Skulptur im Museum Sa Bassa Blanca erinnert an die Verbindung Flanagans zu den Balearen. Seit Anfang der 90er Jahre lebte er die meiste Zeit auf Ibiza, unterbrochen von Aufenthalten in Irland. Flanagan, der in London bei Anthony Caro Kunst studierte, unter anderem auf der documenta in Kassel und der Biennale in Venedig ausstellte und mit dem mallorquinischen Künstler Miquel Barceló befreundet war, gilt als einer der großen britischen Bildhauer der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
(aus MM 17/2016)
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