Er liebte den großen Auftritt: Johannes mit dem von ihm bemalten Rolls.

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In diesem Jahr jährt sich zum zehnten Mal der Todestag des Künstlers Johannes. Die Galería de Arte Minkner in Santa Ponça hat zu diesem Anlass eine Ausstellung mit Bildern des Pop-Artisten organisiert.

Johannes, 1964 als Johannes Adamski in Bad Hersfeld geboren, zählte in den 1990er Jahren zu den "bunten Hunden" der Insel. Er war ein liebenswerter Selbstdarsteller, der den großen Auftritt liebte. Und er war Künstler, und als solcher feierte er erstaunliche Verkaufserfolge. Vor allem seine Bilder von Blumen und Früchten dürften auch heute noch zahlreiche Salons deutscher Finca-Besitzer zieren.

Immer wieder machte Johannes mit spektakulären Aktionen von sich reden, feierte sich selbst als "Enfant terrible" der Kunstszene. 1994 kreierte er mit zwei holländischen Kollegen einen Unterwasser-Skulpturenpark vor Magaluf, nur zu besuchen mit dem Touristen-U-Boot "Nemo". Seine Sommerfeste entwickelten sich zu Mega-Events mit mehr als 1000 Gästen. Ablichten ließ sich Johannes am liebsten mit dem von ihm handbemalten Rolls Royce. Lutz Minkner erinnert sich: "Er war so wie seine Bilder - fröhlich und laut."

1998 lieferte sich Johannes mit dem damals ebenfalls auf Mallorca lebenden Maler Rainer Reusch einen "fruchtbaren" Streit. Der Kollege warf ihm vor, seine Bilder abzukupfern. Bizarr wurde es im Mai 2000, als sich Johannes mit der 33 Jahre älteren Schauspielerin Ingrid van Bergen verlobte. Die PR-trächtige Verbindung hielt keinen Sommer, der Maler zog daraufhin nach Deutschland.

Johannes, der immer wieder mit Drogen und Alkohol zu kämpfen hatte, starb im Juli 2005 in einem Hotel in Palma. Er war nach Mallorca gekommen, um eine Ausstellung seiner Bilder bei Minkner zu präsentieren.

Jetzt sind die bunten Werke von Johannes wieder zu sehen. Der Kunstexperte Dr. Ralf Schiebler schrieb einmal: "Seine Früchte versetzen der Malerei einen Vitaminstoß." 

INFO
Bilder von Johannes in der Galería de Arte Minkner, Avenida Rey Jaime I, Santa Ponça. Vom 15. Januar bis zum 1. April.

(aus MM 3/2015)