Richy Müller (als Polizist Tilo) und Lisa Martinek (als Journalistin Mona) haben laut Drehbuch mit Eheproblemen zu kämpfen. | Foto: Sat.1/Volker Roloff

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Nicht allein die beiden Hauptdarsteller Richy Müller und Lisa Martinek stehen im TV-Film "Willkommen im Club" im Mittelpunkt, sondern auch ein neunjähriger Junge aus dem Senegal, der mit einem überladenen Flüchtlingsboot am Strand landet und das zerstrittene Paar um Hilfe anfleht.

Eigentlich spielt die SAT.1-Fernsehproduktion auf Teneriffa, doch die Handlung würde auch nach Mallorca passen, wo sich in der senegalesischen Community in diesen Tagen ebenfalls menschliche Dramen ereignet haben.

Zaungäste der Dreharbeiten sollten sich also nicht wundern, wenn ihnen an der Playa de Muro plötzlich eine bunt bemalte Pirogge voller Afrikaner entgegenkommt. Es handelt sich nicht etwa um illegale Bootsflüchtlinge, sondern um Filmstatisten - die Guardia Civil wird nicht gebraucht.

Gefordert sind dagegen die dem Fernsehpublikum sonst auch als Kommissarin Clara Hertz bekannte Schauspielerin Lisa Martinek und ihr Kollege Richy Müller, alias Tatort-Ermittler Thorsten Lammert, der in "Willkommen im Club" den gesetzestreuen Polizisten Tilo mimt. Beim Versuch seine Ehe zu retten, gerät dieser prompt in Loyalitätskonflikte.

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Ebenfalls bei der deutsch-spanischen Ko-Produktion mit am Start: Frauenschwarm Joel Joan ("Vicky, Cristina, Barcelona"), seine Kollegin Alicia Borrachero sowie eine Filmcrew mit bis zu 60 Personen und Dutzenden von Statisten, die letztes Jahr auf der Insel bei einem Casting von Colomfilm ausgewählt wurden.

"Sie bekommen eine Tagesgage von 70 Euro plus Sozialabgaben und damit mehr als in Deutschland. Dort sind es nur 55 Euro", sagt Rolf Wappenschmidt vom Mallorca-Service SunnySideUp (Pinguin Film), der für die Produktionsfirma Hager-Moss-Film das Terrain auf der Insel vorbereitet hat.

Geschäftspartnerin Christina Held fungierte als Location Scout und kümmerte sich um die Buchung von Örtlichkeiten auf der ganzen Insel. So kann man den Tross in den nächsten Tagen unter anderem bei Landschafts- und Straßenszenen auf der Halbinsel La Victòria erleben. Gedreht wird aber auch in Port d'Alcúdia (Sonntag, 5. Mai), am Flughafen Palma (Montag, 6. Mai) oder in der Cala Torta (Dienstag, 7. Mai).

Das Budget beträgt rund zwei Millionen Euro. "Eine der wenigen Industrien, die auf der Insel in Krisenzeiten noch funktionieren", so Wappenschmidt, der neben der aktuellen Produktion für dieses Jahr auch die Verfilmung der deutschen Komödie "Da muss man durch" auf die Insel geholt hat.

"Willkommen im Club" hat übrigens ein Happy End. Wie es genau ausgeht, bleibt natürlich das Geheimnis von Drehbuchautorin Kristin Derfler. Es darf aber verraten werden, dass Ausweispapiere dabei eine wichtige Rolle spielen. (mic)