In der Region Extremadura auf dem spanischen Festland kostet eine Wohnung viermal weniger wie auf Mallorca | Fremdenverkehrsamt Extremadura

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Auf den Balearen erreichen die Immobilienpreise neue Rekordhöhen. Im Juni dieses Jahres kletterte der Quadratmeterpreis auf durchschnittlich 3534 Euro, was einem Anstieg von über 20 Prozent in den letzten zweieinhalb Jahren entspricht. Damit ist eine 90 Quadratmeter große Wohnung auf den Inseln nunmehr rund 318.870 Euro wert. Zum Vergleich: In der Region Extremadura auf dem spanischen Festland liegt der Quadratmeterpreis bei lediglich 813 Euro, sodass eine gleich große Wohnung dort lediglich 73.170 Euro kostet.

Dieser extreme Preisunterschied zeigt, wie dramatisch sich die Immobilienpreise auf den Balearen entwickelt haben. Für den Preis einer Wohnung auf den Balearen könnte man in Extremadura vier Wohnungen erwerben – und hätte noch 26.000 Euro übrig. In Regionen wie Kastilien-La Mancha und Murcia sieht es ähnlich aus: In Murcia beispielsweise könnte man mit dem Geld für eine Wohnung auf den Balearen drei Immobilien kaufen.

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Diese Schere zwischen den Immobilienpreisen auf den Balearen und in anderen Regionen Spaniens hat gravierende soziale Folgen. Viele Einheimische sehen sich gezwungen, über ein sogenanntes "Immobilienexil" nachzudenken. Angesichts der explodierenden Preise und der nahezu unerreichbaren Wohnungsangebote bleibt vielen keine andere Wahl, als die Inseln zu verlassen und in günstigere Regionen umzuziehen. Der Wohnungsmarkt auf den Balearen ist in einer Krise, die immer mehr Menschen von der Möglichkeit ausschließt, eine eigene Immobilie zu erwerben.

Ein weiterer Faktor, der die Situation verschärft, ist der starke Einfluss ausländischer Käufer auf den balearischen Immobilienmarkt. Nach aktuellen Daten des Katasteramts wird jede dritte auf den Balearen verkaufte Immobilie von Ausländern erworben. Mit einem Anteil von 33,73 Prozent liegt die Kaufquote von Ausländern auf dem Archipel weit über dem spanischen Durchschnitt von 14,84 Prozent. Dieser Zustrom treibt die Preise weiter in die Höhe und verschärft die Wohnungsnot für die lokale Bevölkerung.

Hinzu kommt, dass die Balearen auch bei der Aufnahme von Hypotheken landesweit an der Spitze stehen. Der Durchschnittspreis einer Hypothek auf den Inseln lag im Juni bei 229.582 Euro – deutlich über dem spanischen Durchschnitt von 145.229 Euro. Gleichzeitig zeigt sich die Belastung der Haushalte durch die hohen Wohnkosten: Auf den Balearen müssen 54 Prozent des Gehalts für die Wohnkosten aufgebracht werden. Dies unterstreicht die enorme Herausforderung, vor der die Bewohner der Inseln stehen, während sich der Immobilienmarkt weiter zuspitzt.