Hohe Leerstandsquote: Ein Drittel aller Wohnungen auf Mallorca steht leer oder wird selten genutzt

Trotz Wohnungsnot auf den Balearen sind über 210.000 Immobilien unbewohnt oder werden ausschließlich als Ferienunterkünfte genutzt

Cala Figuera, Mallorca.

Nekane DomblásMallorca26.08.24 10:28Aktualisiert um 12:58 Uhr

Inmitten des anhaltenden Wohnungsnotstands auf den Balearen, wo die Mietpreise explodieren und erschwinglicher Wohnraum rar ist, zeigt eine neue Statistik ein paradoxes Bild: Ein Drittel der 652.123 Wohnungen auf den Inseln steht leer oder wird nur sporadisch genutzt. Laut der jüngsten Wohnungszählung des Nationalen Instituts für Statistik (INE) aus dem Jahr 2021 gibt es auf den Balearen 210.587 Wohnungen, die entweder leer stehen (105.434 Einheiten) oder als Zweitwohnungen genutzt werden (105.153 Einheiten). Diese hohe Zahl ungenutzter Immobilien steht im krassen Widerspruch zur zunehmenden Wohnungsnot, die viele Inselbewohner daran hindert, ein autonomes Leben zu führen.

Während der Anteil der Hauptsitzwohnungen in den letzten zehn Jahren von 73,3 Prozent auf 67 Prozent gesunken ist, ist die Bevölkerung der Balearen im gleichen Zeitraum stark gewachsen. Zwischen 2011 und 2021 stieg die Einwohnerzahl um 91.759 Personen. Diese Entwicklung führt dazu, dass immer mehr Menschen gezwungen sind, in Wohngemeinschaften zu leben oder bei ihren Eltern zu bleiben, da es kaum noch bezahlbaren Wohnraum gibt.

Besonders alarmierend ist der drastische Anstieg der leerstehenden Wohnungen. Laut INE stieg die Zahl der ungenutzten Wohnungen in den letzten zehn Jahren um 47,9 Prozent, obwohl einige Experten die Genauigkeit dieser Zahl infrage stellen. Der Anteil der Zweitwohnungen, die nur selten genutzt werden, erhöhte sich ebenfalls signifikant um 22,67 Prozent. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass immer mehr Wohnraum auf den Balearen nicht der dauerhaften Wohnbevölkerung zur Verfügung steht, sondern leer bleibt oder als Ferienunterkunft dient.

Ein weiterer beunruhigender Aspekt ist die Gesamtentwicklung des Wohnungsbestands auf den Balearen. Zwar wurden in den letzten zehn Jahren 65.414 neue Wohneinheiten errichtet, jedoch sind nur 11.799 davon Hauptsitzwohnungen, die tatsächlich von den Einheimischen genutzt werden. Die restlichen 53.615 Wohnungen stehen entweder leer oder dienen als Ferienwohnungen, was den Wohnungsmarkt zusätzlich verzerrt.

Angesichts dieser Situation bleibt die Frage, wie sich der Wohnungsmarkt auf den Balearen weiter entwickeln wird. Die Kluft zwischen dem Bedarf an Wohnraum und der tatsächlichen Nutzung der vorhandenen Wohnungen wächst weiter. Für viele Balearenbewohner bedeutet dies, dass die Hoffnung auf bezahlbaren Wohnraum in weite Ferne rückt, während gleichzeitig tausende Wohnungen ungenutzt bleiben.

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1 Kommentar

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Hajo Hajo | Vor 1 Tag

Man macht es sich zu einfach. Da werden vorsätzlich Äpfel mit Birnen in einen Topf geworfen, weils grad so in den Mainstream passt. Es ist seriös zu differenzieren und keine Meinungsmache zu bedienen. z.B. zu klären = 1. Leerstand, sofern er tatsächlich auch festgestellt werden konnte, ist ein Problem der Eigentümer, die offenbar auf höhere Preise speckulieren. Das können natürlich auch Gesellschaften und Banken sein, was zuerst auch mal festgetellt werden sollte. Verboten ist es jedefalls nicht. Man gehe auf die Eigentümer konstruktiv zu, statt sie zu diskreditieren. 2. Ferienwohnungen als Zweitwohnung sind bezahltes, oftmals in Jahren mühsam erarbeitetes Eigentum. Und WER möchte sie vermieten und nachher die verdreckte und abgenutzte Wohnung dann als Quittung vorfinden? Was derweil mit der persönlichen Habe darin passiert, steht auch auf einem anderem Blatt. Wo soll sie während einer Vermietung denn gesichert werden??? Oder wie dachte man sich das? 3. Wer eine Wohnung als Geldanlage kauft, um durch Vermietung eine Rendiete zu erziehlen, kann das im Rahmen einer gewerblichen Anmeldung ohne Einschränlung tun. Auch das muss man bei aller Kritik zuerst einmal ermitteln und nicht pauschal drauf hauen. 4. Es ist ja auch so, dass Wohnungen besonders oder hauptsächlich von Saisonkräften benötigt werden. Diese Kräfte brauchen Arbeitgeber dringend. Also sollten sie alles mit dazu tun, dass das Problem gelöst wird. Sonst müssen sie die Arbeit eben selbst tun oder zumachen. 5. Zuzügler, sollten sich vor einem gepalten Zuzug erst einmal über die aktuellen Verhältnisse informieren. Einfach blauäugig die Zelte hinter sich abbrechen und in den Flieger setzen und sich nachher wegen der realen Zustände beschweren, geht gar nicht.

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