"Viele Käufer reisen mit dem Privatjet an", erklärt Jorge Forteza, der Geschäftsführer bei der Immobilienagentur Berkshire Hathaway Nova Mallorca in der Inselhauptstadt ist. Weil die Agentur beide Hände voll zu tun hat, wird expandiert: "Wir haben Büros in Palma und Puerto Portals. Nächste Woche eröffnen wir in Sóller", sagt er. Dabei interessieren sich Amerikaner vor allem für rustikale Anwesen und Fincas und wollen sie sich als zweites Zuhause einrichten. Unter ihnen seien beispielsweise digitale Nomaden aus New York City, die von überall aus arbeiten können. Für sie erscheinen die Preise auf Mallorca viel günstiger als im Vergleich mit Manhattan, Brooklyn oder Queens.
"Das sind sehr gute Kunden, die viel schneller kaufen als die Deutschen, die sich mehr Gedanken machen", sagt der Immobilienmarker. Seine Beobachtung zeige auch: Es gibt immer mehr US-Amerikaner, die einen Kurztrip für zwei bis drei Tage nach Mallorca machen und dann beschließen, sich ein Haus zu kaufen. Jorge Forteza erklärt weiter: "Die Amerikaner haben ein neues Paradies entdeckt. Es gibt Leute, die den Vertrag schon bei der virtuellen Besichtigung unterschreiben." Damit könnten Amerikaner den Deutschen demnächst den Rang ablaufen. Im Jahr 2023 waren die meisten Immobilien auf der Insel von Deutschen gekauft worden.
Dass der nordamerikanische Markt boomt, bestätigt auch der balearischen Verband der Immobilienmakler. Präsident José Miguel Artieda sagte gegenüber der spanischen Zeitung Última Hora: "Viele Besitzer verkaufen ländliche Immobilien an Amerikaner, die sich auf der Insel zur Ruhe setzen wollen, weil die Gesundheitsversorgung besser ist und sie eine größere Wirtschaftskraft haben. Es gibt sogar einen Kunden, der hier ein Haus für den Fall gekauft hat, dass Donald Trump die Präsidentschaftswahlen gewinnt." Seit Sommer 2022 gibt es eine Direktverbindung zwischen Palma de Mallorca und New York City. Seitdem wird die Insel immer mehr von US-Amerikanern erschlossen.
2 Kommentare
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Keine so schöne Entwicklung, dass den Spaniern das Land weggekauft wird, jetzt sogar aus Übersee. Ob das eine erstrebenswerte Entwicklung ist? Dazu die vielen Langstreckenflüge, auch wenn ein Teil der COzwei-Emissionen durch die vielen Elektroautos auf der Insel kompensiert wird. Ob die Regierung da regulierend eingreift?
Auf Mallorca ist es wie überall auf der Welt. Je mehr Promis und Reiche an einem bestimmten Ort wohnen, desto teurer sind dort die Immobilien. Natürlich spielt auch die Lage zum Meer oder zum Golfplatz eine Rolle. Also suchen sich auch die Amis solche Plätze aus. Es muss aber noch jede Menge Wasser den Rhein hinunter fließen, bevor die US Amerikaner einen Residentenstatus wie die Europäer auf Mallorca erreicht haben. Wie viele sind denn bisher nach Mallorca gereist? 28.000 sollen es im letzten Jahr gewesen sein. Und die allerwenigsten davon waren Millionäre. Ich kenne Florida sehr gut und weiß, was man für fünf oder 10 Millionen kaufen kann. Für diese Preise sind die Grundstücke größer und die Häuser luxuriöser als auf Mallorca. Geht man natürlich nach Boca Raton, Miami Beach oder Key West in die Promiviertel, dann ist es wie in München Grünwald oder auf Mallorca in Andratx oder Deià. Je exclusiver die Wohngegend - desto teurer die Immobilien. Wer clever ist und genügend Geld hat, sollte also die Promiviertel links liegen lassen und ein paar Meilen oder Kilometer weiter für wesentlich weniger Geld den gleichen Luxus auf größeren Grundstücken ins Kalkül ziehen.