Auf Mallorca werden immer mehr Immobilien von US-Amerikanern gekauft, besonders beliebt ist unter anderem Port d'Andratx im Südwesten der Insel. | Archiv

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Die US-Amerikaner erobern den Immobilienmarkt auf Mallorca. Weil immer mehr Amerikaner auf der Suche nach einem Zweitwohnsitz auf der Insel sind, siedeln sich laufend neue Agenturen an. Das berichtet die MM-Schwesterzeitung Última Hora am Montagmorgen. Weil die Preise in der Regel günstiger sind als in Florida oder Miami, schauten sich viel mehr Menschen auf Mallorca um. Luxuriöse Anwesen, die zwischen fünf und zehn Millionen kosten, stehen dabei hoch im Kurs. Besonders Orte wie Cala Santanyí, Andratx oder Alcúdia, aber auch der Altstadtkern von Palma de Mallorca seien besonders beliebt.

"Viele Käufer reisen mit dem Privatjet an", erklärt Jorge Forteza, der Geschäftsführer bei der Immobilienagentur Berkshire Hathaway Nova Mallorca in der Inselhauptstadt ist. Weil die Agentur beide Hände voll zu tun hat, wird expandiert: "Wir haben Büros in Palma und Puerto Portals. Nächste Woche eröffnen wir in Sóller", sagt er. Dabei interessieren sich Amerikaner vor allem für rustikale Anwesen und Fincas und wollen sie sich als zweites Zuhause einrichten. Unter ihnen seien beispielsweise digitale Nomaden aus New York City, die von überall aus arbeiten können. Für sie erscheinen die Preise auf Mallorca viel günstiger als im Vergleich mit Manhattan, Brooklyn oder Queens.

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"Das sind sehr gute Kunden, die viel schneller kaufen als die Deutschen, die sich mehr Gedanken machen", sagt der Immobilienmarker. Seine Beobachtung zeige auch: Es gibt immer mehr US-Amerikaner, die einen Kurztrip für zwei bis drei Tage nach Mallorca machen und dann beschließen, sich ein Haus zu kaufen. Jorge Forteza erklärt weiter: "Die Amerikaner haben ein neues Paradies entdeckt. Es gibt Leute, die den Vertrag schon bei der virtuellen Besichtigung unterschreiben." Damit könnten Amerikaner den Deutschen demnächst den Rang ablaufen. Im Jahr 2023 waren die meisten Immobilien auf der Insel von Deutschen gekauft worden.

Dass der nordamerikanische Markt boomt, bestätigt auch der balearischen Verband der Immobilienmakler. Präsident José Miguel Artieda sagte gegenüber der spanischen Zeitung Última Hora: "Viele Besitzer verkaufen ländliche Immobilien an Amerikaner, die sich auf der Insel zur Ruhe setzen wollen, weil die Gesundheitsversorgung besser ist und sie eine größere Wirtschaftskraft haben. Es gibt sogar einen Kunden, der hier ein Haus für den Fall gekauft hat, dass Donald Trump die Präsidentschaftswahlen gewinnt." Seit Sommer 2022 gibt es eine Direktverbindung zwischen Palma de Mallorca und New York City. Seitdem wird die Insel immer mehr von US-Amerikanern erschlossen.