2022 wurden knapp 19.000 Immobilien-Transaktionen auf den Balearen getätigt. | J. Gomila

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Dass der Immobilienmarkt auf Mallorca und den Nachbarinseln ein Geschäft mit hohen Zahlen ist, dürfte bekannt sein. Neu ist, dass der Gesamtumsatz aus dem Kauf und Verkauf von Fincas und Co. im vergangenen Jahr den ohnehin schon üppigen Haushaltsetat der Balearen-Regierung erstmals überstieg. So wurden auf den Inseln 2022 Immobiliengeschäfte in Höhe von mehr als 7,5 Milliarden Euro getätigt, über 1,2 Milliarden Euro mehr als die öffentlichen Gesamtausgaben der Region. Und: Innerhalb von gerade einmal zehn Jahren stieg der Umsatz in der Immobilienbranche um 350 Prozent.

Die Zahlen belegen deutlich, dass 2022 ein Rekordjahr für die Branche war, egal aus welcher Sicht man es betrachtet: Rekord bei Umsätzen und Einnahmen, Rekord bei der Zahl von ausländischen Immobilienkäufen und Rekord beim Durchschnittspreis der durchgeführten Transaktionen. Ein genauerer Blick auf Letzteres zeigt die unaufhaltsame Überhitzung des Sektors. Der durchschnittliche Transaktionswert lag im vergangenen Jahr bei 402.624 Euro pro Kauf – zehn Jahre zuvor waren es noch 206.003 Euro.

Der Durchschnittspreis der Transaktionen hat sich damit in einem Jahrzehnt verdoppelt. Grund für den Anstieg ist aber weniger die Gesamtzahl der Verkäufe, sondern vor allem die in die Höhe geschossenen Preise für Luxus-Immobilien. Die Zahl der Verkäufe und Käufe belief sich im vergangenen Jahr auf 18.738 – bei den meisten Objekten handelte es sich um Bestandsimmobilien. Das sind doppelt so viele wie die 9000, die 2012, in der tiefsten Phase der Immobilienkrise, verkauft wurden, aber immer noch deutlich weniger als die 25.826 Transaktionen, die 2006, kurz vor dem Zusammenbruch der gesamten Branche, getätigt wurden.