Die Regierung von Mallorca und den Nachbarinseln setzt alles daran, noch vor der Regionalwahl im Mai die Mieten zu deckeln. Die Zentralregierung in Madrid wurde aufgefordert, ein bereits erarbeitetes neues Wohnungsgesetz schnellstmöglich im Abgeordnetenhaus zu verabschieden, damit die Inseln sich darauf berufen können. Streitigkeiten zwischen den linken Koalitionspartnern PSOE (Sozialisten) und Podemos hatten bislang verhindert, dass das Gesetzesvorhaben spanienweit umgesetzt werden konnte.
Regierungssprecher Iago Negueruela bezeichnete eine Mietpreisbremse als sehr wichtig für das Linksbündnis. Sie habe absoluten Vorrang. Auf den Inseln gibt es in dieser Frage keine Differenzen zwischen den Regierungsparteien. Besonders im Auge hat Ministerpräsidentin Francina Armengol Großbesitzer von mehr als fünf Immobilien. Hier soll der geplante Mietendeckel besonders strikt gehandhabt werden.
Laut Iago Negueruela will die Balearen-Regierung, dass die Inseln in punkto Wohnraum offiziell zum Problemgebiet erklärt werden, was es einfacher machen würde, Besitzern mehrerer Immobilien zu untersagen, die Preise ungehemmt zu erhöhen. Geplant ist, je nach Region unterschiedliche Höchstmieten festzulegen.
Ein Mietendeckel hatte auch in Berlin einige Zeit gegolten, und zwar zwischen November 2020 und April 2021, als das Bundesverfassungsgericht diese Maßnahme, die zur Eindämmung des Wildwuchses am Markt ersonnen worden war, untersagte. Während der Zeit des Deckels ging das Angebot von Mietwohnungen am Beriner Markt drastisch zurück, danach zog es bei steigenden Mieten wieder an.
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